Viele unserer alltäglichen Probleme, Ängste und Herausforderungen haben ihren Ursprung in unserer Kindheit. Oft sind es UNBEWUSSTE Altlasten, Blockaden und Glaubenssätze, die unser Verhalten im Hier und Jetzt immer wieder negativ beeinflussen. Auch unser Essverhalten wird unterbewusst von diesen Prägungen gesteuert.
In dieser Folge möchte ich gerne darauf eingehen, wie Prägungen und Verletzungen aus deiner Kindheit dazu führen können, dass du heute unter emotionalem Essen leidest. Außerdem gebe ich dir eine konkrete Übung mit auf den Weg, die dir helfen kann, unbewusste Blockaden aufzulösen und emotionales Essen zu stoppen.
Ich wünsche dir wie immer viel Spass und viele neue Erkenntnisse beim zu hören.
Warum Diäten oft scheitern: Unbewusste Verletzungen des Inneren Kindes und ihre Auswirkungen auf emotionales Essen
Kennst du, dass du setzt dir ehrgeizige Ziele für deine Ernährung, startest diszipliniert eine Diät, nur um am Ende frustriert festzustellen, dass du die gewünschten Veränderungen nicht dauerhaft aufrechterhalten kannst?
Das liegt daran, dass wir Menschen unbewusst von Prägungen aus unserer Kindheit gesteuert werden, die unser heutiges Essverhalten beeinflussen. Diese Prägungen sind den meisten Menschen jedoch nicht bewusst, und deshalb versuchen sie, ihr Essverhalten mit reiner Disziplin zu kontrollieren, ohne zu verstehen, dass unbewusste emotionale Mechanismen am Werk sind.
In diesem Beitrag möchte ich dir deshalb helfen, ein Bewusstsein für diese emotionalen Verknüpfungen zu schaffen und die Symptome deines verletzten Inneren Kindes zu erkennen. Zudem bekommst du im Anschluss eine Übung an die Hand, um dein verletztes Inneres Kind zu heilen und emotionales Essen aufzulösen.
Symptome: Erkenne dein verletztes Inneres Kind
Das Innere Kind ist ein psychologisches Konzept, das darauf hinweist, dass unsere Persönlichkeit stark von den Erfahrungen und Ereignissen in unserer Kindheit geprägt wird. Es symbolisiert die emotionalen Erinnerungen, Verletzungen und Bedürfnisse, die während unserer frühen Lebensjahre entstanden sind und uns heute unbewusst immer noch beeinflussen.
Ohne dass wir uns dessen bewusst sind, beeinflusst das Innere Kind unsere gegenwärtigen Gefühle, Verhaltensmuster, einschließlich unseres Essverhaltens.
Das Innere Kind ist ein Teil deines Unterbewusstseins. Vielleicht hilft es dir, wenn du dir vorstellst, wie dein Inneres Kind in der Schaltzentrale deines Unterbewusstseins sitzt und von dort aus die Fäden für dein heutiges Verhalten zieht.
Die Anteile des Inneren Kindes, die sich auf unser Essverhalten auswirken, bezeichne ich als das Hungrige Innere Kind. Das Innere Kind ist hungrig nach Liebe, Anerkennung, Sicherheit und Geborgenheit und kompensiert das in vielen Fällen mit emotionalem Essen.
Das hungrige Innere Kind ist ein Schlüsselkonzept, um zu verstehen, warum viele Menschen trotz guter Vorsätze und Diäten Schwierigkeiten haben, dauerhaft abzunehmen.
Die Innere -Kind-Heilung ermöglicht es uns, nicht nur die Symptome des emotionalen Essen zu bekämpfen, sondern die zugrunde liegenden Ursachen zu erkennen und anzugehen.
Der Einfluss deines Inneren Kindes auf dein (Ess-)Verhalten
Um dir besser zu veranschaulichen, wie das hungrige Innere Kind dein Essverhalten im Hier und Jetzt beeinflusst, möchte ich dir zunächst den Unterschied zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein erklären.
Der Unterschied zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein
Stell dir vor, dein Gehirn ist wie ein riesiges Speicherzentrum, in dem alle Erinnerungen und Erfahrungen abgelegt sind. Ein Teil davon ist das, was wir bewusst wissen und denken (Bewusstsein), und der andere Teil ist wie ein riesiger Speicher voller Informationen, die uns nicht immer bewusst sind (Unterbewusstsein). Viele unserer Gewohnheiten, Ängste und Herausforderungen werden nicht durch das bewusste Denken bestimmt, sondern durch Dinge, die tief in diesem Speicher unseres Unterbewusstseins abgelegt sind. Das sind „alte Lasten“, Blockaden oder Überzeugungen, die uns auf Verstandesebene oft nicht einmal bewusst sind.
| Aspekt | Bewusstsein | Unterbewusstsein |
|---|---|---|
| Logisches Denken | Objektive Entscheidungsfähigkeit, bewusstes Denken | Funktioniert ohne Rationalität, kennt keine Logik |
| Bewertung und Urteil | Unterscheidet zwischen richtig und falsch | Reagiert auf Basis früher Erfahrungen |
| Entscheidungsfindung | Auf Basis bewusster Informationen | Auf Basis aller gespeicherten Informationen und emotionaler Verknüpfungen |
| Vergessensfähigkeit | Vergisst Dinge, viele Informationen werden nicht gespeichert | Vergisst nichts, speichert alles (kein Vergessen) |
Das Interessante daran ist, dass unser Bewusstsein und unser Unterbewusstsein eng miteinander verbunden sind.
Stell dir vor, du siehst eine Zitrone.
Dein Bewusstsein erkennt die gelbe Frucht, aber automatisch beginnt dein Unterbewusstsein, Speichel zu produzieren, weil es die Erfahrung gespeichert hat, dass Zitronen sauer sind. Die Reaktion passiert fast wie von selbst, und du hast keinen bewussten Einfluss darauf. Dies liegt daran, dass du in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht hast, dass Zitronen sauer sind. Und nun löst sogar die Vorstellung, in die Zitrone zu beißen, in deinem Unterbewusstsein diesen automatischen körperlichen Prozess aus. Das Beispiel zeigt, wie unsere unbewussten Erfahrungen und Erinnerungen automatisch unser Verhalten beeinflussen können, ohne dass wir es bewusst merken.
Damit möchte ich unterstreichen, wie wichtig es ist, sich mit unserem Unterbewusstsein bzw. mit dem Inneren Kind auseinanderzusetzen, um zu verstehen, warum wir uns manchmal so verhalten, wie wir es tun. Unser Unterbewusstsein speichert sogar Erfahrungen, die unserem Bewusstsein entgangen sind. Das möchte ich dir anhand eines Experimentes veranschaulichen.
Teste dein Unterbewusstsein
Ich lade dich ein, einen kurzen Test durchzuführen, um die Fähigkeiten deines Unterbewusstseins zu erleben. Folge diesen einfachen Schritten:
- Betrachte die Grafik: Schau dir die Grafik an und fokussiere dich dabei auf den rosa Punkt.
2. Beobachte den Punkt: Richte deine gesamte Aufmerksamkeit auf den rosa Punkt. Zwischenfrage: Was hast du gesehen, während du dich ausschließlich auf den rosa Punkt fokussiert hast? Wahrscheinliche Antwort: Den rosa Punkt.
3. Zurück zum rosa Punkt: Schaue erneut nur auf den rosa Punkt. Während du ihn anstarrst, beobachte, wie du dennoch wahrnehmen kannst, was sich links und rechts von dir und diesem rosa Punkt befindet.
4. Umgebung wahrnehmen: Vielleicht befindest du dich gerade an einem Schreibtisch. Während du den rosa Punkt ansiehst, versuche zu beschreiben, was sich in deinem Sichtfeld links und rechts befindet.
5. Bewusstsein und Unterbewusstsein: Beachte, dass, als du dich zuerst auf den rosa Punkt konzentriert hast, deine Antwort darauf beschränkt war. Du konntest nicht sagen, was sich seitlich von dir befindet. Dennoch hast du unbewusst alles zu jeder Zeit wahrgenommen.
Dieser kleine Test soll dir veranschaulichen, wie dein Unterbewusstsein alles in deinem Radius aufnimmt, unabhängig davon, ob du es bewusst wahrnimmst oder nicht. Dieses Wissen soll dir helfen zu verstehen, dass Prägungen aus deiner Kindheit auch dann dein (Ess-)Verhalten beeinflussen können, wenn du dir darüber gar nicht bewusst bist. Viele Menschen denken, dass sie eine unbeschwerte Kindheit hatten, weil sie sich der erlittenen Verletzungen nicht bewusst sind. Dass wir uns etwas nicht bewusst sind, bedeutet jedoch nicht, dass wir keine Verletzungen erlitten haben, die uns und unser Verhalten heute immer noch prägen.
Die Auswirkungen deines Inneren Kindes auf deine gegenwärtigen Emotionen
Dein Unterbewusstsein archiviert nicht nur den Ablauf einer Erfahrung, sondern auch die Gefühle, die du in einer bestimmten Situation empfunden hast – ich nenne das den Emotionscode. Der Emotionscode speichert das, was du während dieser Erfahrung gefühlt hast, sei es positiv oder negativ.
Stell dir vor, dein Unterbewusstsein wie ein Ordnersystem mit verschiedenen Kategorien vor, darunter die Ordner Belastungen und Glück. Viele Erfahrungen vergessen wir im Laufe der Zeit und können uns nicht mehr im Detail daran erinnern. Doch der Emotionscode bleibt in deinem Unterbewusstseins stets gespeichert.
Ein Beispiel, um dies zu verdeutlichen, ist das Erleben von Mobbing als Kind. Selbst wenn du dich nicht mehr an jede einzelne Erfahrung des Mobbings erinnerst, bleibt das damalige Gefühl in dir erhalten. Das verletzte Kind von damals ist immer noch verletzt, und Ereignisse im Außen können dieses Gefühl in der Gegenwart wieder aktivieren. Das bedeutet, dass du möglicherweise besonders empfindlich auf bestimmte Verhaltensweisen oder Kommentare von Menschen reagierst, weil der emotionale Schmerz aus der Vergangenheit erneut spürbar wird. In solchen Momenten wird der „Emotionscode“ in dir reaktiviert.
Die türkisenen Punkte im Schaubild repräsentieren diese Erfahrungen, während die weißen Zacken außenrum den Emotionscode symbolisieren.
Es wird oft gesagt, dass die Zeit alle Wunden heilt. Bei genauerer Betrachtung lässt die Zeit jedoch Dinge lediglich in Vergessenheit geraten. Das bedeutet, dass du dich bewusst nicht mehr daran erinnern kannst. Im Unterbewusstsein bleibt jedoch der „Emotionscode“ bestehen, was bedeutet, dass dein Inneres Kind immer noch verletzt ist, ohne dass du dir dessen bewusst bist.
Der Zusammenhang zwischen Emotionalem Essen und dem Inneren Kind
Ich hoffe, die Erläuterungen über den Unterschied zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein haben dir geholfen zu verstehen, wie Dinge im Außen, die du über deinen Verstand wahrnimmst, in dir unbewusste Verhaltensweisen und Reaktionen hervorrufen können, einfach weil du als Kind bestimmte Erfahrungen gemacht hast.
So wie du z.B. bei dem Anblick einer Zitrone automatisch Speichel produzierst, hast du vielleicht auch die Erfahrung gemacht, dass Schokolade dich tröstet, wenn du traurig bist. Im Gegensatz zum Zitronenbeispiel ist diese Verknüpfung jedoch noch intensiver, da sie mit starken Emotionen verbunden ist. Und wenn du heute als Erwachsener traurig bist, entsteht in dir automatisch das starke Bedürfnis nach Schokolade, ohne dass du weißt, warum.
Vielleicht hast du aber auch die Erfahrung gemacht, dass du als Kind in stressigen Momenten zufällig Schokolade gegessen hast. Wenn du gestresst bist, schüttet dein Körper Cortisol, auch bekannt als Stresshormon, aus. Durch den Zucker in der Schokolade wird gleichzeitig Dopamin, das Glückshormon, freigesetzt. Dein Unterbewusstsein prägt sich diesen Vorgang ein und verknüpft Stress mit dem Verlangen nach Schokolade, da dies in der Vergangenheit eine Quelle für Glücksgefühle war. In deinem späteren Leben wirst du nun automatisch das Bedürfnis nach Schokolade verspüren, wenn du gestresst bist.
Diese Prozesse geschehen jedoch unbewusst, und du fragst dich vielleicht nur:
- Warum esse ich immer so viel Schokolade?
- Warum schaffe ich es nicht, eine Diät durchzuhalten?
- Warum bin ich so undiszipliniert?
- Warum fällt es anderen Menschen so leicht zu verzichten und mir so schwer?
Warum gescheiterte Diätversuche nicht auf mangelnde Disziplin zurückzuführen sind
Die meisten Diäten konzentrieren sich auf äußerliche Aspekte wie Kalorienzufuhr und Sport, ohne die inneren, emotionalen Verbindungen zu berücksichtigen.
Diäten scheitern oft, weil sie nicht die eigentlichen Ursachen des ungesunden Essverhaltens ansprechen. Disziplin allein reicht nicht aus, um langfristige Veränderungen zu bewirken, wenn die tieferen, unbewussten Muster nicht aufgelöst werden. Um das Problem nachhaltig zu lösen, ist es entscheidend, sich bewusst mit den unbewussten Kindheitsprägungen und dem Ursprung des emotionalen Essens auseinanderzusetzen.
Wie du durch Innere-Kind-Heilung emotionales Essen auflöst
Wie wir gesehen haben beeinflussen Kindheitsprägungen maßgeblich unser gegenwärtiges (Ess)-Verhalten. Die bewusste Auseinandersetzung mit dem Inneren Kind und den emotionalen Verknüpfungen ermöglichen tiefgreifende Veränderungen. Selbstreflexion und Achtsamkeit erlauben es uns, die emotionalen Verknüpfungen zu erkennen, die unser Essverhalten beeinflussen. Dieses Bewusstsein bildet die Grundlage für eine langfristige Veränderung des Essverhaltens.
Mein kostenloser Selbsttest zum Thema emotionales Essen kann dir helfen, ein erstes Bewusstsein für die Beweggründe hinter deinem Essverhalten zu entwickeln. Abschließend lade ich dich außerdem dazu ein, eine Übung zur Reflektion deines Essverhaltens zu machen.
Übung: Heile dein Inneres Kind und löse dich von emotionalem Essen
Nimm dir einen Moment Zeit, setze dich mit einem Zettel und einem Stift hin und beantworte folgende Fragen:
- Welche Essgewohnheiten lehnst du an dir selbst ab und würdest du gerne ändern?
- Welche Verknüpfungen zu Erlebnissen aus deiner Vergangenheit könnte es geben?
- Welche Erfahrungen oder wiederkehrenden Situationen könnten dazu geführt haben, dass diese bestimmten Essgewohnheiten in deinem Leben verankert sind?
Beispiel: „Ich esse immer, wenn ich mich allein fühle.“ Schreibe dies auf und denke auf Basis dessen, was wir in diesem Artikel besprochen haben, darüber nach, was die Ursache dafür sein könnte. Welche Erlebnisse oder wiederkehrende Situationen haben dazu geführt, dass diese Emotion sich so stark mit dem Essen verknüpft hat?
Es ist wichtig, ein Bewusstsein für diese Verknüpfungen zu entwickeln, da es dir Stück für Stück hilft, solche Situationen in Zukunft zu erkennen.
So kannst du dich immer öfter dabei ertappen, wie du beispielsweise gerade isst, weil du dich einsam fühlst. Über das Bewusstsein kannst du dich dann fragen, was du gerade wirklich brauchst. Hilft die Schokolade dir wirklich, dich weniger einsam zu fühlen, oder wäre es vielleicht besser, deinen Fokus darauf zu richten, wieder mehr in Kontakt mit vertrauten Menschen zu treten?
Wenn du dich dabei ertappst, dass du isst, weil du gestresst bist, könntest du dich fragen: Hilft mir das Essen wirklich dabei, meinen Stress zu reduzieren, oder sollte ich meinen Fokus besser darauf richten, gesunde Grenzen zu setzen, mich besser zu strukturieren oder den Mut zu fassen, auch mal Nein zu sagen. Nimm dir Zeit für diese Übung und sei dabei ganz ehrlich zu dir. Wir können kein Verhalten verändern, solange wir uns nicht über die unbewussten Mechanismen dieser Verhaltensweisen bewusst sind.
Emotionales Essen kann durch die bewusste Auseinandersetzung mit unbewussten Kindheitsprägungen aufgelöst werden
Diäten mögen kurzfristige Lösungen bieten, aber langfristige Veränderungen erfordern einen tieferen Blick auf die unbewussten Kindheitsprägungen. Die bewusste Auseinandersetzung mit dem Inneren Kind und die Arbeit an den emotionalen Verknüpfung sind entscheidend für eine nachhaltige Veränderung des Essverhaltens. Anstatt sich nur auf Disziplin zu verlassen, lohnt es sich, den Ursachen auf den Grund zu gehen und so die Grundlage für eine dauerhafte Veränderung zu schaffen.
Wie ich dir helfen kann, dein verletztes Inneres Kind zu heilen und emotionales Essen aufzulösen
Wenn du statt Diät zu halten, dein inneres Kind heilen möchtest, und dir dabei Unterstützung wünscht, dann ist mein 10-wöchiges Online Coaching Programm LIFESTYLE SCHLANK genau richtig für dich. In diesem Programm unterstütze ich Menschen dabei, ihr inneres Kind zu heilen, emotionales Essen aufzulösen, ihre Selbstliebe zu stärken und ihren ganz eigenen und auf ihre Bedürfnisse angepassten Plan zu erstellen, der sie ohne Diät zum Wunschgewicht führt. Außerdem fange ich die Teilnehmer bei Rückschlägen immer wieder auf und motiviere sie, weiter ihren Weg zu verfolgen.
