3 Erziehungsmethoden, die zu Emotionalem Essen führen

Erfahre, welche 3 Erziehungsmethoden deiner Eltern die Ursache für dein emotionales Essverhalten sein könnten & wie du dich heute davon befreist.

Ernährung ist ein hochkomplexes emotionales Thema, dessen Grundstein meist schon in der Kindheit gelegt wird.

In diesem Artikel möchte ich darauf eingehen, welche drei Erziehungsmethoden von Eltern dazu führen können, dass sich bestimmte Gefühle mit dem Essen verknüpfen.

Was sind emotionale Verknüpfungen mit dem Essen und wie entstehen sie durch Erziehungsmethoden

Die Entstehung emotionaler Verknüpfungen mit Essen ist ein komplexer Prozess, der auf einer Vielzahl von neurologischen und psychologischen Mechanismen beruht.

  • Konditionierung: Unser Gehirn hat die Fähigkeit, Assoziationen zwischen Ereignissen herzustellen. Wenn wir eine angenehme oder unangenehme Erfahrung mit einem bestimmten Lebensmittel machen, kann unser Gehirn diese Erfahrung mit dem Geschmack, dem Geruch und anderen sensorischen Merkmalen des Lebensmittels verknüpfen. Wenn diese Erfahrung wiederholt wird, verstärkt sich die Assoziation.
  • Belohnungssystem: Wenn wir Lebensmittel essen, die wir mögen, schüttet unser Gehirn Dopamin aus. Dopamin aktiviert wiederum unser Belohnungssystem im Gehirn, was dazu führt, dass sich das Verlangen nach dem Essen noch verstärkt.
  • Gedächtnisbildung: Emotionale Ereignisse hinterlassen oft tiefere Spuren in unserem Gedächtnis im Vergleich zu neutralen Ereignissen. Wenn wir während einer bestimmten emotionalen Situation ein bestimmtes Lebensmittel essen, verstärkt sich die Verknüpfung zwischen diesem Ereignis und den damit verbundenen Gefühlen. Das führt dazu, dass wir in ähnlichen emotionalen Situationen ein starkes Verlangen nach diesen Lebensmitteln verspüren.
  • Soziale Interaktionen: Die soziale Dimension des Essens spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Entstehung emotionaler Verknüpfungen mit Essen. Wenn wir positive soziale Erfahrungen während des Essens machen, wie zum Beispiel das Teilen von Mahlzeiten mit geliebten Menschen, können diese sozialen Interaktionen dazu beitragen, positive Emotionen mit bestimmten Lebensmitteln zu verknüpfen und das Verlangen nach diesen Lebensmitteln verstärken.

Wenn du dich fragst, warum es dir manchmal so schwerfällt, dich zu disziplinieren, dann sind diese emotionalen Verknüpfungen der Grund dafür. Wenn du weniger isst, verzichtest du nicht nur auf den guten Geschmack des Essens, sondern vor allem auf das Gefühl, das du mit dem Essen verknüpft hast.

3 gängige Erziehungsmethoden, die zu emotionalem Essen führen können

Leider haben sich in unserer Kultur drei Erziehungsmethoden eingeschlichen, bei denen sich die Eltern jedoch oft nicht bewusst sind, welche Auswirkungen sie haben können.

1. Essen als Trost

Erinnerst du dich an die Zeiten, in denen du, wenn du traurig warst, Schokolade oder ein Eis von deinen Eltern bekommen hast, und plötzlich schien alles besser zu werden? 

Und wie gehst du heute mit Traurigkeit um? Wahrscheinlich ist deine Antwort Essen. Das ist auch kein Wunder, denn wie wir bereits gelernt haben, verknüpft sich Essen in emotionalen Momenten besonders stark. Das wiederum führt dazu, dass du als Erwachsener immer dann, wenn Traurigkeit in dir hochkommt, vermehrt den starken Drang verspürst, etwas zu essen.

Doch was hättest du damals wirklich von deinen Eltern gebraucht, als du traurig warst? 

  • Vielleicht eine Umarmung?
  •  Ihre Aufmerksamkeit? 
  • Ein paar beruhigende Worte? 
  • Verständnis für den Grund, warum du traurig bist?

Und das Gleiche brauchst du heute auch noch. Schokolade kann dich weder in den Arm nehmen noch dir zuhören oder Verständnis für deine Gefühle aufbringen. Wenn du das nächste Mal traurig bist, frage dich also, was deine Seele gerade wirklich braucht, um mit deiner Trauer besser umzugehen.

2. Essen als Beschäftigungstherapie

Wie viele in unserer Generation wurdest auch du wahrscheinlich regelmäßig mit etwas Süßem vor dem Fernseher geparkt, wenn deine Eltern keine Zeit oder keine Nerven für dich hatten. So hat sich bei dir das Essen als Mittel gegen Langeweile etabliert. Doch was hättest du damals wirklich von deinen Eltern gebraucht? 

  • Aufmerksamkeit? 
  • Eine kreative Aufgabe? 
  • Eine Herausforderung? 
  • Jemanden zum Reden oder Spielen? 
  • Jemanden, der dir etwas beibringt?

Und das Gleiche brauchst du auch heute noch. Süßigkeiten fördern weder deinen Intellekt noch deine Kreativität. Sie bringen dir nichts bei und helfen dir auch nicht dabei, dein Potenzial zu entfalten. Wenn dir das nächste Mal langweilig ist, reflektiere einmal, was deine Seele gerade wirklich braucht, um sich erfüllt zu fühlen.

3. Essen als Belohnung

Was hast du von deinen Eltern am häufigsten bekommen, wenn du als Kind etwas gut gemacht hast, das den Vorstellungen und Werten deiner Eltern entsprach? Wahrscheinlich Schokolade, einen Lolli oder ein Eis. Diese Art der Belohnung hat oft dazu geführt, dass du Essen mit Erfolg und Anerkennung assoziierst.

Doch was wäre als Kind eine tatsächliche Belohnung für deine Leistung gewesen? 

  • Vielleicht die Frage, ob das, wofür du gelobt wurdest, dir überhaupt Spaß gemacht hat? 
  • Oder das ehrliche Interesse daran, wie du das geschafft hast? 
  • Aufrichtige und anerkennende Worte für deine Leistung?

Und das Gleiche brauchst du auch heute noch. Statt dich mit Essen für deinen stressigen Job zu belohnen, frage dich zum Beispiel in Zukunft, ob dir dieser Job überhaupt Spaß macht. Statt Schokolade zu essen, um dich für deinen stressigen Alltag zu „belohnen“, nur um dich gleich darauf wieder schuldig zu fühlen und dich selbst fertig zu machen, schenke dir selbst die ehrliche Anerkennung, die du verdient hast.

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Fazit: Erziehungsmethoden prägen emotionales Essen; Achtsamkeit im Erwachsenenalter löst es auf

Obwohl der Grundstein für emotionales Essen in der Kindheit gelegt wird, besteht im Erwachsenenalter die Möglichkeit, diese Verhaltensmuster wieder aufzulösen. Im ersten Schritt ist es wichtig, dir über diese Verknüpfungen bewusst zu werden und zu verstehen, dass es sich nicht um wahre Gefühle handelt. Ähnlich wie wenn du auf deinem Desktop eine Verknüpfung von einem Ordner anlegst, sieht es zwar so aus, als wäre der Ordner auf deinem Desktop, in Wirklichkeit existiert dieser Ordner jedoch gar nicht an diesem Ort. Das heißt, in Wirklichkeit spendet dir das Essen weder Trost, noch beruhigt, belohnt oder erfüllt es dich.

Statt dich dafür zu verurteilen, dass es dir scheinbar so schwerfällt, in gewissen Momenten auf das Essen zu verzichten, solltest du damit beginnen, dir das zu schenken, was du bereits als Kind in solchen Situationen gebraucht hättest.

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