225 Innere Kind Heilung: So lässt du das Drama/Trauma deiner Kindheit hinter dir

Das emotionale Erbe unserer Eltern verstehen: Lerne das Prinzip der transgenerationalen Übertragung und erhalte 5 Schritte, um dich von deinem vererbten Schicksal zu befreien.

Du wolltest nie so werden wie deine Mutter oder dein Vater und plötzlich hörst du dich dieselben Dinge sagen und siehst dich die gleichen Dinge tun? Woran liegt das?

In der Psychologie spricht man hier auch von einem transgenerationalen Übertragungsphänomen. Was so viel bedeutet, als dass psychische Verletzungen von einer Generation in die nächste weitergegeben werden.

Schmerz wird vererbt und weitervererbt. Solange, bis jemand bereit ist, hinzusehen und die alten Wunden zu heilen.

In dieser Podcastfolge erkläre ich dir, warum die meisten Menschen das Drama oder auch das Trauma ihrer Kindheit immer wieder erleben, und gebe dir gleichzeitig 5 Schritte mit an die Hand, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

Ich hoffe, ich kann dich mit den Inhalten dieser Folge dabei unterstützen, selbst zu heilen und deine Beziehungen zu deinem Partner, deinen Kindern oder Freunden zu verbessern.

Ich wünsche dir wie immer viel Spaß und viele neue Erkenntnisse beim Zuhören.

Transgenerationale Übertragung: Das emotionale Erbe unserer Eltern und der Weg zur eigenen Freiheit

Kennst du das? Du wolltest nie so werden wie deine Eltern, aber plötzlich erkennst du dich in ihren Verhaltensweisen wieder. Ob im Umgang mit deinen Kindern, in Beziehungskonflikten oder in Essgewohnheiten – plötzlich verhältst du dich so, wie du es dir geschworen hast, nie zu tun.

In diesem Blogartikel erkunden wir, warum wir uns oft unbewusst wie ferngesteuert so verhalten wie unsere Eltern und wie wir uns von diesen übernommenen Mustern befreien können.

Von Generation zu Generation: Warum übernehmen wir Verhaltensweisen unserer Eltern?

Der Begriff „Transgenerationale Übertragung“ bezieht sich auf die Weitergabe von psychischen Verletzungen, emotionalen Mustern und unbewussten Prägungen von einer Generation zur nächsten. In diesem Kontext werden Erfahrungen, traumatische Erlebnisse oder unaufgearbeitete psychische Belastungen von den Eltern auf ihre Kinder übertragen.

Die Übertragung erfolgt dabei nicht nur auf der Ebene von explizitem Wissen oder Verhalten, sondern auch auf einer tieferen, oft unbewussten Ebene. Kinder lernen nicht nur durch direkte Anweisungen oder Erziehung, sondern absorbieren auch die emotionalen und psychologischen Dynamiken, die in ihrer Familie vorherrschen.

Was dies im Wesentlichen bedeutet, ist, dass psychische Verletzungen, die von betroffenen Eltern nicht verarbeitet und geheilt werden, häufig an die nächste Generation weitergegeben werden.

Die Übertragung erfolgt oft über Verhaltensweisen, Einstellungen oder Glaubenssätze, die von einer Generation zur nächsten vererbt werden.

Innere Kind Heilung: Wenn unsere Verhaltensschwüre im Alltag auf die Probe gestellt werden

Trotz unseres bewussten Wunsches, bestimmte Verhaltensweisen zu vermeiden, die wir vielleicht als Kinder bereits vehement bei unseren Eltern abgelehnt haben, neigen wir als Erwachsene oft dazu, uns genauso zu verhalten.

Wir haben uns geschworen…

  • niemals so zu schimpfen wie unsere Mutter.
  • niemals so viel zu streiten wie unsere Eltern.
  • niemals so viel zu essen wie unsere Mutter.
  • niemals so viel zu trinken wie unser Vater.

Dennoch ertappen wir uns dabei, dass wir uns genauso verhalten wie unsere Eltern, obwohl wir dieses Verhalten bei uns selbst ablehnen.


Vor allem in Stresssituationen fällt es uns besonders schwer, uns dagegen zu wehren. Dies liegt daran, dass diese Prägungen tief in unserem Unterbewusstsein verankert sind und besonders unter Druck wieder an die Oberfläche treten.

Warum Rebellion und Widerstand mit Vorsicht zu genießen sind

Es kann passieren, dass wir, im festen Vorsatz, es niemals so zu machen wie unsere Eltern, in ein extremes Gegenteil verfallen und hierdurch oft „zu viel des Guten“ tun.

So neigen manche Menschen, die in ihrer Kindheit vernachlässigt wurden, manchmal zu Überbehütung und werden zu sogenannten Helicoptereltern. Oder manche Kinder von Alkoholikern trinken ihr Leben lang keinen Schluck Alkohol, merken jedoch nicht, dass sie gleichzeitig anderen Süchten verfallen sind. Vielleicht konsumieren sie andere Substanzen, rauchen oder entwickeln weniger offensichtliche Suchtverhalten wie exzessive Handy-Nutzung, übermäßige Arbeit, zwanghaftes Sexualverhalten, Adrenalinjunkie-Tendenzen oder folgen regelmäßigen Zwangsritualen.

Die Prägung bleibt die gleiche, wird jedoch auf unterschiedliche Weise ausgelebt. Oft ist dies sogar noch problematischer, da wir uns in Sicherheit wiegen und die Parallelen zu unseren Eltern möglicherweise nicht bemerken. Wir denken nur, dass wir glücklicherweise nicht wie unser Vater trinken, ohne dabei unsere eigenen Zwangsneurosen in anderen Bereichen zu erkennen.

5 Schritte zur Lösung von übernommenen Verhaltensweisen

Jetzt, da uns klar ist, warum wir uns oft so verhalten wie unsere Eltern, bleibt die Frage, wie wir uns von diesen vererbten Mustern befreien können. Die folgenden fünf Schritte sollen dich dabei unterstützen, dich von diesen Mustern zu befreien. 

Schritt 1: Reflexion – Bewusstsein und Achtsamkeit sind der Schlüssel zur Freiheit

Durch die bewusste Lenkung unserer Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment erkennen wir, wie alte Muster in unterschiedlichen Situationen reaktiviert werden. Dies ermöglicht es uns, unsere „Kindheitsbrille“ zu identifizieren und die Wurzeln unserer Reaktionen zu verstehen.

Es geht darum, einen tieferen Einblick in unsere eigenen Denk- und Verhaltensmuster zu gewinnen. Die bewusste Selbstbeobachtung beinhaltet mehr als nur die Erkennung von Gewohnheiten; sie ermöglicht uns, die emotionale Dynamik hinter unseren Handlungen zu verstehen.

Dabei ist eine wertfreie Selbstbeobachtung von zentraler Bedeutung. Statt uns selbst zu beurteilen, erlauben wir uns, neutral auf unsere Gedanken und Handlungen zu schauen. Dies schafft die notwendige Grundlage für Veränderungen, indem es uns erlaubt, uns selbst mit Mitgefühl zu betrachten.

Die Reflexion eröffnet die Tür zu bewussterem Handeln. Es entsteht Raum für bewusste Entscheidungen, die auf unseren eigenen Werten und Zielen basieren. Durch diesen Prozess schaffen wir die Grundlage für persönliche Freiheit und die Fähigkeit, aktiv an unserer eigenen Entwicklung teilzunehmen.

Schritt 2: Kritisches Hinterfragen des Verhaltens der Eltern

Das kritische Hinterfragen des Verhaltens unserer Eltern ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur inneren Kind-Heilung. Dieser Prozess erfordert von uns, die „Kindheitsbrille“ abzusetzen und uns aktiv mit den Einflüssen unserer Erziehung auseinanderzusetzen.

Für einige Menschen gestaltet sich dieser Schritt leicht, da sie gerne reflektieren und den Einfluss ihrer Eltern auf ihre Persönlichkeit anerkennen. Anderen fällt dies jedoch schwer, aus verschiedenen Gründen. Manche haben Angst vor schmerzhaften Erinnerungen und tendieren dazu, diese zu verdrängen.

Anderen fällt es schwer, weil sie eine tiefe Loyalität gegenüber ihren Eltern empfinden und sehen ein kritisches Hinterfragen ihres Verhaltens als Verrat.

Es ist wichtig zu verstehen, dass es der inneren Kind-Heilung nicht darum geht, die Eltern zu verurteilen oder ihnen Schuld zuzuweisen. Vielmehr steht das Streben nach einem tiefen Verständnis für das eigene Verhalten im Fokus. In diesem Prozess werden sowohl positive als auch negative Prägungen erkannt und akzeptiert.

Die kritische Analyse des elterlichen Verhaltens eröffnet die Möglichkeit, die Ursprünge unserer Muster zu erkennen. Dies schafft die Grundlage für eine differenzierte Sichtweise und ermöglicht bewusstere Entscheidungen im eigenen Handeln. Der Weg zur inneren Kind-Heilung erfordert Mut, durch eventuelle schmerzhafte Erinnerungen zu gehen und ein realistisches Bild von den Eltern zu entwickeln. Nur durch diese ehrliche Auseinandersetzung können wir uns selbst besser verstehen und wohlwollender auf uns schauen, ohne die Verantwortung für unser gegenwärtiges Verhalten von uns zu weisen.

Schritt 3: Identifikation des Kernglaubenssatzes über sich selbst

Nachdem wir reflektiert haben, wie unsere Beziehung zu unseren Eltern und unsere Kindheit unsere Selbstwahrnehmung beeinflusst haben, treten wir nun einen Schritt weiter in die Innere Kind Heilung ein. Dieser Schritt ist wichtig, da er darauf abzielt, den Kernglaubenssatz zu identifizieren, der unser Selbstwertempfinden maßgeblich formt.

Unser Selbstwertempfinden, das einen starken Einfluss auf unser Verhalten ausübt, entsteht bereits in der frühen Kindheit. Eltern spiegeln ihren Kindern durch ihre Handlungen, aber auch durch ihren Gesichtsausdruck, ob sie als wertvoll wahrgenommen werden. Ein berühmtes Zitat in der Psychologie lautet:

Im Glanz der Augen seiner Mutter erlebt das Kind seinen Selbstwert.

Dieser Selbstwertspiegel wird zu einer tiefen Konditionierung, die ein Leben lang anhält und den Nährboden für die Entwicklung von Glaubenssätzen bildet.

Glaubenssätze sind tief verankerte Überzeugungen, die aufgrund unserer Lebenserfahrungen entstehen. Wenn ein Kind beispielsweise häufig kritisiert und wenig gelobt wird, entwickelt es möglicherweise den Glaubenssatz: „Ich bin nicht gut genug.“ Diese Überzeugung wird zu einem Programm in unserem Gehirn, das unsere Wahrnehmung der Welt beeinflusst.

Die emotionale Auswirkung von Glaubenssätzen ist enorm, da sie direkt mit unseren Gefühlen verknüpft sind.

Da viele dieser Glaubenssätze früh im Leben entstehen und tief im Unbewussten verankert sind, ist ihre Identifizierung oft eine Herausforderung. Wir nehmen sie als absolute Wahrheiten wahr und passen unsere Wahrnehmung entsprechend an. Um negative Glaubenssätze zu finden, können wir uns an Situationen aus der Kindheit erinnern, in denen wir uns unwohl oder missverstanden fühlten. Diese Erfahrungen können uns Hinweise darauf geben, welche Überzeugungen in uns entstanden sind.

Alternativ können auch Situationen im Erwachsenenleben, in denen wir uns abgelehnt oder minderwertig fühlen, Aufschluss über unsere Glaubenssätze geben. Indem wir Satzanfänge wie …

  • Ich bin …,
  • Ich bin zu …,
  • Ich bin nicht …,
  • Ich kann nicht …,
  • Ich darf nicht …,
  • Ich muss …“

vervollständigen und dabei spontan agieren, können wir uns den tief verwurzelten Überzeugungen über uns selbst nähern.

Schritt 4: Kritisches Hinterfragen deiner Beziehungen

Nachdem wir uns mit unserem Kernglaubenssatz auseinandergesetzt haben, ist es entscheidend, diesen auf unsere Beziehungen zu reflektieren. Kritisches Hinterfragen ermöglicht es uns, die Muster zu erkennen, die sich in unseren Partnerschaften wiederholen und die eine Verbindung zu unserem inneren Glaubenssystem haben.

Wenn unser Kernglaubenssatz beispielsweise lautet, dass wir nicht gut genug sind, tendieren wir dazu, uns unbewusst einen Partner auszusuchen, der uns immer wieder das Gefühl gibt, nicht gut genug zu sein. Dies mag paradox klingen, aber unser Selbstwertempfinden basiert auf einer emotionalen Komfortzone, die uns an die Erfahrungen zu Hause erinnert

Solange wir uns dieser Überzeugung nicht bewusst werden und nicht anfangen, sie zu hinterfragen, bleiben wir in diesem Zyklus gefangen

Dieser Schritt dient nicht dazu, den Partner zu verurteilen, sondern uns selbst und unsere Muster besser zu verstehen und uns selbst die Liebe zu schenken, die uns als Kind gefehlt hat. Es eröffnet die Möglichkeit, bewusstere Entscheidungen in Bezug auf unsere Beziehungen zu treffen und positive Veränderungen einzuleiten.

Schritt 5: Ehrliche Reflexion der Beziehung zu den eigenen Kindern

In diesem letzten Schritt geht es darum, die Beziehung zu unseren eigenen Kindern ehrlich zu reflektieren, vorausgesetzt, du bist Elternteil. Kinder haben eine einzigartige Fähigkeit, unsere emotionalen „Knöpfchen“ zu drücken und uns herauszufordern. Wie wir auf diese Herausforderungen reagieren, ist eng mit unseren tief verwurzelten Glaubenssätzen über uns selbst verbunden.

Wenn du fest davon überzeugt bist, dass du wertvoll und in Ordnung bist, wirst du möglicherweise weniger schnell aus der Fassung geraten, wenn dein Kind einen Wutanfall hat, weil es kein Eis bekommen hat. Deine emotionale Stabilität ermöglicht es dir, die Situation als eine Phase der Entwicklung zu sehen, in der dein Kind lernt, sich durchzusetzen.

Im Gegensatz dazu könnten negative Glaubenssätze über dich selbst, wie beispielsweise „Ich bin nicht gut genug“, dazu führen, dass das Verhalten deines Kindes deine Selbstzweifel verstärkt. Der Tobsuchtsanfall deines Kindes oder abwertende Kommentare deines Jugendlichen könnten tiefe emotionale Reaktionen in dir auslösen, die mit deinen eigenen Selbstwertüberzeugungen verknüpft sind.

Deine Kinder spiegeln dir also deinen Selbstwert wider. Um dies besser zu verstehen, frage dich in kritischen Situationen mit deinem Kind, woher du dieses Gefühl von früher kennst. Überlege, wie alt du warst, als du dieses Gefühl zum ersten Mal erlebt hast. Die bewusste Reflexion ermöglicht es dir, schneller aus diesen emotionalen Reaktionen auszusteigen und deinem Kind auf einer neutraleren Ebene zu begegnen.

Fazit: Die Befreiung vom Erbe unserer Eltern ist möglich und heilsam

Die Reise der transgenerationalen Übertragung ist eine Reise zu uns selbst, zu den tiefsten Schichten unserer Persönlichkeit. Die Auseinandersetzung mit den Prägungen unserer Eltern erfordert Mut, Reflexion und den festen Willen zur Veränderung. Denn nur indem wir uns ehrlich mit unseren eigenen Überzeugungen und Mustern auseinandersetzen, können wir den Teufelskreis durchbrechen und verhindern, dass wir diese unreflektiert an unsere Kinder, unseren Partner oder andere Menschen weitergeben. Es liegt in unserer Kraft, die Muster zu erkennen, zuverstehen und eine liebevollere Beziehung zu uns selbst und zu andere Menschen zu führen.

Wie ich dir helfen kann, dich von vererbten Essverhalten zu befreien

Wenn du dich immer wieder dabei ertappst, dass dein Essverhalten unbewusst dem deiner Eltern ähnelt, obwohl du dies in deiner Kindheit stets abgelehnt hast. Oder wenn genau das Gegenteil der Fall ist, und du dich von deinen Eltern immer reglementiert gefühlt hast, was dazu geführt hat, dass du als Erwachsener einen kleinen Rebell entwickelt hast, der sich das Essen nicht verbieten lässt, du aber trotzdem unglücklich mit deinem Gewicht bist. Dann könnte mein 10-wöchiges Online-Coaching-Programm ‚Lifestyle Schlank‘ das Richtige für dich sein.

In diesem Programm unterstütze ich Menschen dabei, ihr inneres Kind zu heilen, emotionales Essen aufzulösen, ihre Selbstliebe zu stärken und einen individuellen Plan zu erstellen, der auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist und sie ohne Diät zum Wunschgewicht führt. Außerdem fange ich die Teilnehmer bei Rückschlägen immer wieder auf und motiviere sie, weiterhin ihren Weg zu verfolgen.

Kostenfreier Workshop

Wenn du mit deinem inneren Kind arbeiten und emotionale Verknüpfungen mit dem Essen endgültig auflösen möchtest, lade ich dich herzlich zu meinem kostenfreien Online-Seminar "Das Kind in dir muss satt werden - Wie du dich in 4 Schritten durch innere Kind-Heilung von emotionalem Essen befreist" ein.

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