Alles was du über die Versprechungen der Abnehmspritzen Ozempic, Wegovy, Mounjaro/Tirzepatid wissen solltest

Wie effektiv und nachhaltig sind Abnehmspritzen wie Ozempics, Wegovy, Mounjaro/Tirzepatid wirklich? Erfahre alles, was du wissen musst.

Als Abnehmcoach, spezialisiert auf Emotionales Essen, weiß ich, dass das Streben nach einer schlanken Figur und einem gesunden Essverhalten für viele Menschen ein sehr belastendes Lebensthema ist. Die Gedanken um Essen und die Figur beherrschen das Leben, und der Leidensdruck ist teilweise so hoch, dass viele Menschen alles tun würden, um dieses Problem zu lösen.

Im Laufe der Zeit sind verschiedene Ansätze und Methoden zur Gewichtsabnahme entwickelt worden, darunter auch Medikamente wie Ozempic, Wegovy und Tirzepatid. Doch wie effektiv und nachhaltig sind diese Abnehmspritzen wirklich? Welche Nebenwirkungen und langfristigen Auswirkungen haben sie auf den Körper und die Psyche? Das erfährst du in diesem Blogartikel.

Wie helfen die Abnehmspritzen bei der Gewichtsreduktion?

Ozempic und Wegovy sind Medikamente, die zur Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen sind. Sie enthalten den Wirkstoff Semaglutid, der die Freisetzung von Insulin fördert und den Blutzuckerspiegel senkt. Darüber hinaus haben klinische Studien gezeigt, dass Semaglutid auch eine positive Wirkung auf die Gewichtsreduktion haben kann.

Die Abnehmspritzen verzögern die Magenentleerung, was sich auf das Hungergefühl auswirkt und das Sättigungsgefühl erhöht. Dies kann zu einer verringerten Nahrungsaufnahme führen.

Was ist der Unterschied zwischen Ozempic, Wegovy und Mounjaro/Tirzepatid?

Abnehmspritzen wie Ozempic und Wegovy enthalten den Wirkstoff Semaglutid, der als Agonist des GLP-1-Hormons wirkt. Ursprünglich für die Behandlung von Diabetes entwickelt, wurde festgestellt, dass Semaglutid auch zu einer Gewichtsreduktion führt. Wegovy ist mittlerweile speziell für die Behandlung von Adipositas zugelassen. Mounjaro enthält den Wirkstoff Tirzepatid, der auf den GLP-1- und GIP-Hormonrezeptor wirkt, was eine verstärkte Wirkung zur Folge hat.

EigenschaftOzempic Wegovy Mounjaro
WirkstoffSemaglutidSemaglutidTirzepatid
WirkungsweiseAgonist des GLP-1-HormonsAgonist des GLP-1-HormonsGLP-1- und GIP-Rezeptoragonist
AnwendungDiabetes, GewichtsreduktionGewichtsreduktionTyp-2-Diabetes, Gewichtsreduktion
Zulassung für GewichtsreduktionneinJanein
Form der AnwendungInjektionInjektionInjektion

Alle Medikamente zielen darauf ab, das Hungergefühl zu reduzieren und somit eine Gewichtsabnahme zu ermöglichen.

Wirken die Abnehmspritzen bei jedem Menschen?

Die Wirkung der Abnehmspritzen mit Semaglutid kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Nicht alle Menschen, die unter Fettleibigkeit leiden und diese Medikamente verwenden, erfahren die gleiche Wirksamkeit. In einigen Fällen könnte dies darauf zurückzuführen sein, dass der Rezeptor im Gehirn, der für das Sättigungsgefühl verantwortlich ist, nicht optimal mit dem GLP-1-Agonisten interagiert. Diese individuellen Unterschiede können dazu führen, dass die Hungerblockade durch das Medikament nicht bei allen gleich gut funktioniert.

Zusätzlich könnten bestimmte Personen trotz der Behandlung weiterhin eine hohe Kalorienaufnahme beibehalten. Ein vergleichbares Verhalten ist bekannt bei einigen Patienten nach Magen-Bypass-Operationen, die aus emotionalen Gründen weiterhin kalorienreiche Nahrung konsumieren, um mit ihren Gefühlen umzugehen. Daher ist es wichtig zu beachten, dass die Reaktion auf die Abnehmspritzen individuell variieren kann, und nicht jeder erlebt den gleichen Erfolg bei der Gewichtsreduktion.

Wie nachhaltig sind die Abnehmerfolge durch Ozempic, Wegovy und Mounjaro?

Es liegt in unserer menschlichen Natur, gerne Abkürzungen zu nehmen, ohne zu bemerken, dass diese vermeintlichen Abkürzungen oft den Weg zurück zum Ausgangspunkt bedeuten. Während Ozempic, Wegovy und Mounjaro das Appetitempfinden beeinflussen, kehrt der Appetit nach dem Absetzen zurück und das Verlangen nach Essen wird wieder genauso stark, wenn nicht sogar stärker, wie vor der Einnahme des Medikaments.

Medikament abgesetzt: Hallo Jojo-Effekt!

Studien und zahlreiche Erfahrungsberichte belegen, dass die positiven Effekte auf das Essverhalten und das Gewicht nur während der Einnahmeperiode bestehen. Nachdem das Medikament abgesetzt wird, setzt der sogenannte Rebound-Effekt ein. Dieser beschreibt das erneute Auftreten von Symptomen nach dem Absetzen eines Arzneimittels, auch als Absetzeffekt bekannt. Das bedeutet, dass nach dem Absetzen von Ozempic, Wegovy und Mounjaro der Appetit vollständig zurückkehrt.

Das Absetzen der Abnehmspritzen führt im Wesentlichen zu einem ähnlichen Effekt wie der bekannte Jojo-Effekt nach dem Ende einer strengen Diät. Da diese Medikamente lediglich den Appetit reduzieren und keine Veränderungen am Ernährungs– oder Bewegungsverhalten bewirken, kehren Menschen nach dem Absetzen zu ihren früheren Verhaltens- und Essgewohnheiten zurück. Diese waren jedoch oft die Ursache für das ursprüngliche Übergewicht und werden, sofern sie unverändert bleiben, nach dem Absetzen wieder zu Übergewicht führen.

Die einzige Lösung für dauerhafte Abnehmerfolge scheint daher eine lebenslange Einnahme dieser Medikamente zu sein.

Stillstand beim Abnehmen trotz Abnehmspritze?

Die Vorstellung, lebenslang Abnehmspritzen einzunehmen, um eine dauerhafte Gewichtsabnahme zu gewährleisten, wird von Ärzten kritisch betrachtet. Ihrer Meinung nach gibt es keine Garantie dafür, dass die Wirkung der Spritzen über einen unbegrenzten Zeitraum konstant bleibt. Diese Skepsis basiert auf dem allgemeinen Prinzip, dass der Körper sich an äußere Einflüsse gewöhnt, was als metabolisches Lernen bezeichnet wird. Dieses Phänomen ist im Gehirn und im Körper verankert, da sie nach Überleben streben und sich an alles anpassen, was von außen kommt – dazu gehören auch Abnehmspritzen.

Ein Vergleich zu anderen medizinischen Behandlungen verdeutlicht die Dynamik dieser Thematik. Diabetiker müssen im Laufe ihres Lebens oft ihre Insulindosis anpassen, und Bluthochdruckpatienten benötigen unterschiedliche Medikamente und Dosierungen. Ein weiteres aufschlussreiches Beispiel ist die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen durch wiederholten Gebrauch.

Das gilt auch für Abnehmspritzen – sie werden nicht lebenslang die gleichen Ergebnisse erzielen, wie zahlreiche Erfahrungsberichte von Menschen bestätigen, die trotz der Spritze nicht weiter abnehmen. Eine umfangreiche Studie mit dem Wirkstoff Tirzepatid unterstreicht die Komplexität dieser Thematik und bestätigt, dass die Wirkung mit der Zeit nachlässt.

Welche Nebenwirkungen können während der Einnahme auftreten?

Die Abnehmspritzen, die Wirkstoffe wie Semaglutid oder Tirzepatid enthalten, können verschiedene Nebenwirkungen verursachen.

  • Magen-Darm-Beschwerden: Dazu gehören Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung.
  • Appetitveränderungen: Dies äußert sich in einem verringerten Hungergefühl oder einem extrem ausgeprägten Ekelgefühl vor dem Essen.
  • Kopfschmerzen: Häufig wird auch von vermehrt auftretenden Kopfschmerzen berichtet.
  • Hypoglykämie (niedriger Blutzucker): Insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung mit blutzuckersenkenden Medikamenten oder Insulin besteht das Risiko von Hypoglykämie. Symptome können Zittern, Schwitzen, Verwirrung und Herzrasen sein.
  • Müdigkeit und Energielosigkeit: Treten insbesondere dann auf, wenn der Körper sich an die Wirkstoffe wie Semaglutid oder Tirzepatid anpasst, was den Energiezustand negativ beeinflussen kann oder weil durch den extremen Appetitverlust schlichtweg zu wenig Energie zugeführt wird.

Anders als bei anderen Medikamenten sind es bei den Abnehmspritzen gerade die Nebenwirkungen, die das Medikament für die meisten Menschen überhaupt erst interessant machen.

Eine Spritze, die vermeintlich satt macht, obwohl der Körper eigentlich noch mehr Energie benötigt und deshalb müde macht, Essen ekelhaft werden lässt und Übelkeit auslöst, von der man nach dem Absetzen wieder zunimmt, klingt für mich persönlich eher nach einer Essstörung in Form einer Spritze als nach einer gesunden und nachhaltigen Lösung für Adipositas. Denn Essen ist ja auch etwas Schönes und vor allem sichert es unser Überleben.

Für mich fühlt es sich sehr unnatürlich an zu sagen: „Ich nehme jetzt etwas, wovon mir schlecht wird, und von dem ich weiß, dass ich nach dem Absetzen wieder zunehme“, anstatt nachhaltig etwas an der Ursache für mein Essverhalten zu verändern und somit nachhaltige Abnehmerfolge erzielen kann.

Ich vermute jedoch, dass Menschen dauerhaft nicht mit den Nebenwirkungen zurechtkommen würden. Ähnlich wie bei extremen Diäten sind Menschen zu Beginn, wenn der Leidensdruck besonders hoch ist, bereit, alles in Kauf zu nehmen. Bei strikten Diäten bedeutet dies anfänglich, ein dauerhaftes Hungergefühl zu ertragen, und bei Abnehmspritzen die Übelkeit, Müdigkeit und Freudlosigkeit aufgrund des Appetitverlusts auszuhalten.

Auf Dauer würden das jedoch die meisten Menschen wohl nicht durchhalten. Deshalb glaube ich persönlich, dass die Vorstellung einer lebenslangen Einnahme, selbst wenn der Körper keine Resistenz gegen das Medikament entwickeln würde, für die meisten Menschen keine realistische Option darstellt. Schlicht und einfach, weil sie die Nebenwirkungen auf Dauer nicht aushalten würden.

Was weiß die Forschung über die Langzeitfolgen der Abnehmspritzen?

Leider liegen für diese Medikamente noch keine Langzeitstudien vor. In Tierversuchen wurden erhöhte Vorkommen von Bauchspeicheldrüsenkrebs und Schilddrüsenkrebs beobachtet, und Atemprobleme gelten ebenfalls als Kontraindikation. Menschen mit familiärer Vorbelastung von Schilddrüsentumoren sollten dieses Medikament erst gar nicht einnehmen. Da Tierversuche nicht einfach 1 zu 1 auf Menschen übertragen werden können, gibt es bisher keine Langzeitstudien für das Medikament.

Da diese Medikamente in den Hormonhaushalt eines Menschen eingreifen, können bisher unbekannte Funktionen dieser Hormone auf zellulärer Ebene nicht ausgeschlossen werden.

Ich persönlich finde es erstaunlich, wie viel Aufmerksamkeit und Diskussionen es bezüglich der fehlenden Langzeitstudien bei der Coronaimpfung gab und wie viel Unsicherheit und Ängste das in den Menschen ausgelöst hat. Im Fall von  Abnehmspritzen wird oft ohne mit der Wimper zu zucken ein Medikament eingenommen, von dessen Langzeitfolgen wir eigentlich noch gar nichts wissen. Es scheint mir, dass Ozempic und Co. nicht nur den Magen, sondern auch den Kopf vieler Menschen durcheinander bringen. Das kann ich jedoch gut verstehen, weil ich weiß, wie belastend das Thema Essverhalten, Übergewicht und Figur für viele Menschen ist.

Trotzdem bin ich aufgrund meiner Erfahrung als Coach, der das Thema Abnehmen von der emotionalen, mentalen und physischen Seite angeht, davon überzeugt, dass die Abnehmspritzen langfristig für niemanden die Lösung bieten. Dies liegt nicht nur an den genannten körperlichen Gründen, wie der Resistenzbildung oder den langfristig nicht tragbaren Nebenwirkungen, sondern auch an psychologischen und emotionalen Aspekten.

Abnehmspritzen: Symptombekämpfung statt Ursachenheilung

Ähnlich wie bei Diäten, bekämpfen auch Medikamente wie Ozempic, Wegovy und Mounjaro nur das Symptom (Übergewicht), jedoch nicht den Auslöser, der das Symptom verursacht. Es gibt Gründe dafür, warum Menschen mehr essen als ihr Körper benötigt.

Der größte Teil der Menschheit ist nicht übergewichtig, weil ihr Körper kein Fett verbrennen kann, ihr Stoffwechsel defekt ist, sie unter einem Gendefekt leiden oder sonst irgendetwas auf körperlicher Ebene nicht stimmt. Vielmehr liegt die Ursache darin, dass sie mehr Kalorien zu sich nehmen, als sie verbrennen. Und das tun sie nicht, weil sie faul oder undiszipliniert sind, sondern weil es eine tief liegende Ursache für ihr Essverhalten und Übergewicht gibt. 

6 Gründe, wieso die Abnehmspritzen nicht nur aus körperlichen, sondern auch aus emotionalen und psychologischen Gründen langfristig nicht zum Erfolg führen

Die folgenden 6 emotionalen und psychologischen Gründe werden mehr Aufschluss darüber geben, was bei den meisten Menschen die wahre Ursache von Übergewicht ist, und was Betroffene tun können, um ursächlich an ihrem Gewichtsproblem zu arbeiten, um nachhaltige Erfolge zu erzielen, ohne auf Medikamente angewiesen zu sein.

Grund #1: Die emotionale Beziehung zum Essen bleibt durch Abnehmspritzen unverändert

Ähnlich wie Diäten, konzentrieren sich auch Abnehmspritzen ausschließlich auf die Verhaltensebene, ohne eine tiefgreifende Veränderung der Gefühle und Einstellungen gegenüber dem Essen herbeizuführen. Wenn wir uns auf Diäten oder Medikamente verlassen, vernachlässigen wir die emotionale Beziehung, die viele Menschen mit dem Essen verbindet. Essen wird häufig als Mittel genutzt, um Stress abzubauen, Trost zu finden oder eine innere Leere zu füllen – was man auch als Emotionales Essen bezeichnet.

Ein Medikament ändert nichts an der Tatsache, dass Betroffene Essen als Mittel nutzen, um Gefühle zu verdrängen, zu betäuben oder zu vermeiden. Um nachhaltig abzunehmen, ist es wichtig, einen neuen Umgang mit den eigenen Gefühlen zu erlernen. Geschieht das nicht, werden sie nach dem Absetzen des Medikaments, sobald der Appetit zurückkehrt und sie zusätzlich emotionalen Belastungen ausgesetzt sind, erneut zum Essen greifen und wieder zunehmen. 

Bei vielen Menschen ist das Essen sogar so stark emotional verknüpft, dass sie während der Einnahme des Medikaments und trotz starker Nebenwirkungen wie Übelkeit und Appetitlosigkeit weiteressen, weil sie einfach nicht wissen, wie sie sonst mit diesen starken Emotionen umgehen sollen.

Aus diesem Grund ist es meiner Erfahrung nach viel nachhaltiger, zunächst etwas an den Gefühlen und der Einstellung gegenüber dem Essen zu verändern, bevor auf der Verhaltensebene Änderungen an der Ernährung vorgenommen werden. Denn solange jemand das Essen als Mittel zur Bewältigung bestimmter emotionaler Zustände benötigt, wird das Bedürfnis zu essen immer stärker sein als die Disziplin und Willenskraft, insbesondere dann, wenn der Appetit nach dem Absetzen des Medikaments zurückkehrt.

Grund #2: Medikamente heilen nicht die tieferliegenden Ursachen von Übergewicht

Ein weit verbreiteter Denkfehler besteht darin, anzunehmen, dass das Erreichen des Wunschgewichts das Ende der Reise markiert. Ein erreichtes Ziel verändert das Leben immer nur kurzfristig. Viel entscheidender als die Zahl auf der Waage zu verändern, ist zunächst die Ursache zu heilen, die einst zu Übergewicht geführt hat.

Die Vorstellung, dass man einmal sein Zielgewicht erreicht und dann nie wieder mit dem Thema konfrontiert wird, ist unrealistisch. Ähnlich wie ein Alkoholiker, der nach einem körperlichen Entzug sich dennoch mit den Ursachen seiner Sucht auseinandersetzen muss, ist auch für Menschen mit Adipositas die körperliche Veränderung nur der Anfang des Weges.

Durch meine Arbeit mit zahlreichen Menschen habe ich erkannt, dass ein verletztes Inneres Kind oft die zentrale Ursache für Übergewicht ist. Dieses sehnt sich eigentlich nicht nach Süßigkeiten, sondern hungert nach Liebe, Sicherheit und Geborgenheit, die ihm in der Kindheit möglicherweise fehlten.

Das Konzept des Inneren Kindes zeigt, dass gegenwärtige Emotionen und Verhaltensweisen stark von ungelösten Kindheitstraumata und unerfüllten Bedürfnissen beeinflusst werden. Traumatische Erlebnisse oder emotionale Vernachlässigung in der Kindheit wirken sich langfristig auf das emotionale Wohlbefinden aus und beeinflussen somit auch das Essverhalten.

Viele Menschen sind sich dieser Zusammenhänge nicht bewusst und denken, dass mangelnde Disziplin sie am Abnehmen hindert. Dies kann sich negativ auf den Selbstwert auswirken und das Emotionale Essen verstärken. Um nachhaltig abzunehmen, ist es entscheidend, den Ursprung des Problems zu identifizieren, der dazu führt, mehr zu essen, als der Körper eigentlich benötigt.

Ohne gezielte Auseinandersetzung mit diesen emotionalen Aspekten besteht die Gefahr, dass der Wunsch nach Trost, Geborgenheit, Sicherheit und Liebe durch Essen auch nach einer Gewichtsabnahme weiterhin besteht. Eine bewusste Beschäftigung mit dem Inneren Kind und seinen Verletzungen sowie das Überwinden des emotionalen Essens, tragen langfristig viel mehr zu einer dauerhaften Gewichtsabnahme bei als jede Spritze oder Diät.

Grund #3: Gefahr einer psychischen Medikamentenabhängigkeit 

Eine wichtige Überlegung bei der Entscheidung für solche Medikamente ist, dass der Einfluss auf das Appetitempfinden nicht nur körperliche Veränderungen mit sich bringen kann, sondern auch eine psychologische Abhängigkeit auslösen könnte.

Personen, die mit dem Medikament Erfolge erzielt haben, ohne jedoch an den Ursachen für ihr Essverhalten zu arbeiten, sind sich unbewusst darüber im Klaren, dass sie ohne das Medikament Schwierigkeiten haben werden, weiter abzunehmen oder ihr Gewicht zu halten. Intuitiv begreifen sie, dass ohne die Unterstützung von Ozempic, Wegovy oder Mounjaro der Jojo-Effekt droht.

Nach dem Absetzen des Medikaments… schnell wieder zur Spritze greifen

Dieses unbewusste Wissen kann zu einer psychischen Medikamentenabhängigkeit führen. Studien zeigen, dass Menschen, die nach dem Absetzen des Medikaments erneut eine Zunahme erleben, schnell wieder zur Spritze greifen.

Grund #4: Abnehmspritzen bergen das Risiko einer Suchtverlagerung 

Die intensive Zusammenarbeit mit vielen tausend Menschen, die unter Übergewicht, Emotionalem Essen oder starken Essanfällen leiden, hat mir verdeutlicht, dass das Essverhalten vieler Menschen sich häufig nicht von den Mechanismen einer Sucht unterscheidet. Esssucht aktiviert dieselben Gehirnsysteme wie jede andere Form von Abhängigkeit.

Wenn es um das Thema Sucht geht, ist es wichtig zu verstehen, dass der süchtige Anteil in einem Menschen nicht verschwindet, sobald er die Substanz nicht mehr konsumiert oder sein Suchtverhalten nicht mehr ausführt. Anstatt nur die Beziehung zum Essen, zum Alkohol oder zu Drogen zu verändern, müssen Süchtige lernen, den süchtigen Anteil in sich zu heilen. Die Beziehung zwischen dem ursprünglichen Selbst und dem von der Sucht beeinflussten Anteil im Menschen muss geheilt werden, nicht nur die Beziehung zu einer Substanz oder Verhaltensweise.

Medikamente wie Ozempic, Wegovy oder Mounjaro unterdrücken lediglich den Appetit, verändern jedoch nicht die psychologischen Aspekte, die zur Esssucht geführt haben. Die Gefahr besteht darin, dass die Esssucht durch die künstliche Unterdrückung des Appetits lediglich auf andere Mittel oder Verhaltensweisen verlagert wird. 

Nicht selten rutschen Menschen mit Esssucht plötzlich in die Magersucht oder Sportsucht ab. Oftmals greifen sie sogar vermehrt zu Alkohol oder anderen Substanzen.

Solange der Ursprung der Sucht nicht geheilt wird und neue Strategien erlernt werden, um mit Gefühlen und Verletzungen umzugehen, wird der süchtige Anteil im Menschen immer wieder nach Möglichkeiten suchen, Erlösung und Erfüllung in äußeren Substanzen oder Verhaltensweisen zu finden.

Eine ganzheitliche Betrachtung des Themas Übergewicht sollte nicht nur darauf ausgerichtet sein, den Appetit zu kontrollieren, sondern auch die tieferen psychologischen und emotionalen Hintergründe in den Fokus stellen.

Grund #5  Selbstwertprobleme infolge des Jojo-Effekts

In den Medien hört man natürlich immer nur von den Erfolgsstories und selten von den 99%, die nach dem Absetzen des Medikaments wieder zunehmen. Das liegt nicht nur daran, dass die Hersteller alles dafür tun, um ihre Medikamente zu vermarkten, sei es durch Influencer-Werbung wie mit Elon Musk oder Kim Kardashian, sondern auch daran, dass viele sich für die erneute Zunahme nach dem Absetzen des Medikaments selbst die Schuld geben und sich schämen, darüber zu sprechen.

Die Erfahrung erneuter Gewichtszunahme nach dem Absetzen von Ozempic, Wegovy und Mounjaro kann das Selbstwertgefühl erheblich mindern und ein weiteres Hindernis für eine langfristige Abnahme darstellen. Betroffene empfinden sich nach dem Absetzen und der Erkenntnis, dass sich nichts geändert hat, als minderwertig und gescheitert. Diese negativen Gefühle wirken sich blockierend auf die Motivation aus und verstärken das Emotionale Essen oder gegebenenfalls das Suchtverhalten.

In diesem Zusammenhang besteht sogar die Gefahr, dass Betroffene nach dem Absetzen und einer erneuten Gewichtszunahme noch mehr essen als jemals zuvor und folglich am Ende ein höheres Gewicht haben als vor der Einnahme des Medikaments.

Grund #6: Ein schlanker Körper allein macht nicht glücklich 

Viele Menschen haben die Vorstellung, dass sie erst dann glücklich sein können, wenn sie erfolgreich abnehmen und schlank sind. Die Gedanken an Essen und ihre Figur nehmen einen so großen Platz in ihrem Leben ein, dass ihr einziger Wunsch darin besteht, dieses Problem zu lösen. Daher kann ich persönlich sehr gut nachvollziehen, dass so eine Abnehmspritze eine sehr verlockende Vorstellung ist.

Jedoch kenne ich unzählige Menschen, die erfolgreich abgenommen haben und dennoch immer noch todunglücklich sind. Das liegt daran, dass sie lediglich an ihrem äußeren Erscheinungsbild gearbeitet haben, da sie dachten, dieses sei die Wurzel ihres Unglücks.

In Wahrheit gibt es jedoch tieferliegende Ursachen, die zu ihrem Essverhalten und Übergewicht geführt haben. Diese tieferliegenden Ursachen sind die wahren Gründe dafür, dass Menschen sich unglücklich fühlen, nicht das Gewicht selbst. Das Gewicht ist in diesem Sinne nur ein Spiegel der Seele.

Wer die Ursachen nicht behebt, freut sich vielleicht kurzfristig über einen schlanken Körper, stellt dann aber fest, dass er sich immer noch nicht gut genug, schön genug, schlau genug, sportlich genug, erfolgreich genug usw. fühlt. 

Denn wahres Glück kommt von innen und kann nur erreicht werden, wenn wir innerlich heilen und aufhören, die Lösung im Außen zu suchen. Weder Essen, Geld, Reichtum, Ruhm, Alkohol noch Drogen machen uns glücklich, und auch eine Abnahme führt nicht zwangsläufig zu innerem Glück. 

Leider gibt es keine Spritze, mit der wir uns glücklich spritzen können. Glück ist vielmehr ein innerer Zustand, den wir selbst erschaffen, indem wir uns mutig und fleißig von innen heilen.

Fazit: Seelenheilung statt Wunderheilung für nachhaltigen Abnehmerfolg

Die Frage nach effektiven und nachhaltigen Methoden zur Gewichtsreduktion ist eine komplexe und individuelle Herausforderung. Abnehmspritzen wie Ozempic, Wegovy und Mounjaro mögen auf den ersten Blick vielversprechend erscheinen, aber bei genauerer Betrachtung zeigen sich sowohl auf körperlicher als auch auf psychischer Ebene einige kritische Aspekte.

Auf der körperlichen Ebene beeinflussen die Wirkstoffe Semaglutid und Tirzepatid zwar das Appetitempfinden und die Insulinproduktion, ihre langfristige Wirksamkeit und die möglichen Nebenwirkungen sind jedoch noch nicht ausreichend erforscht. Fakt ist auch, dass sie nicht bei jedem Menschen zu einer Abnahme führen und dass das Appetitempfinden nach dem Absetzen in 100% der Fälle zurückkehrt, wodurch in den meisten Fällen auch das ursprüngliche Gewicht wieder erreicht wird. Auch die dauerhafte Einnahme des Medikaments als Lösung ist auf körperlicher Ebene nicht nachhaltig, da der Körper eine Resistenz gegen das Medikament entwickelt, was letztendlich zu einer Stagnation des Abnehmprozesses führen kann.

Abgesehen von den körperlichen Grenzen dieser Medikamente erklären aber auch die psychologischen Faktoren, warum die Abnehmspritzen keine nachhaltigen Abnehmerfolge erzielen. Medikamente bekämpfen lediglich das Symptom und lassen die Ursachen für das Essverhalten und das daraus resultierende Übergewicht außer Acht. Wer nachhaltig abnehmen möchte, sich von kreisenden Gedanken um Essen und die Figur befreien möchte und ein glückliches Leben führen will, sollte den Mut und den Fleiß aufbringen, sich mit den Ursachen zu beschäftigen, emotionale Verknüpfungen mit dem Essen aufzulösen und sein verletztes Inneres Kind zu heilen.

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