In diesem Gespräch tausche ich mich mit Steffi über ihre persönlichen Erlebnisse im Zusammenhang mit der Abnehmspritze Ozempic aus. Dieses Interview bildet einen Teil meiner Blogserie, in der ich die Wirkungsweise, Langfristigkeit, finanziellen Aspekte, mögliche Nebenwirkungen und langfristigen Auswirkungen verschiedener Abnahmespritzen wie Ozempic, Saxenda, Mounjaro, Wegovy und Trulicity beleuchte. Neben den Einschätzungen einer Ärztin bezüglich der Risiken der Abnehmspritze habe ich auch mit vier unterschiedlichen Frauen über ihre individuellen Erfahrungen gesprochen.
Im Interview mit Steffi erfährst du
- Warum sie sich für die Abnehmspritze entschieden hat.
- Ob und wie viel sie durch Ozempic abgenommen hat.
- Welche Nebenwirkungen Ozempic bei ihr ausgelöst hat.
- Was nach dem Absetzen von Ozempic geschah
- Ob sie die Abnehmspritze weiterempfehlen würde.
Ozempic Erfahrungsbericht Steffi 30 Jahre aus der Schweiz
Steffi: Hallo, mein Name ist Steffi, ich bin Ende 30 und lebe in der Schweiz. Ich habe schon eine etwas längere Abnehm-Karriere hinter mir, auch unter anderem mit Hilfe von Medikamenten. Vor einigen Jahren habe ich einmal Saxenda genommen, das war leider weniger erfolgreich, und jetzt nehme ich seit Mai letzten Jahres Ozempic und habe damit schon über 20 Kilo abgenommen.
Julia: Wow. Also erstmal herzlichen Glückwunsch. Eine wahnsinnig große Abnahme. Das heißt, du nimmst Ozempic immer noch?
Steffi: Genau, ich bin noch dabei, die Spritze zu nehmen, und mein Ziel wäre es, noch mal weitere 20 Kilogramm abzunehmen.
Wie schnell kann man mit Ozempic abnehmen?
Julia: Wie lange nimmst du schon Ozempic?
Steffi: Ca. 8 Monate.
Julia: Also, rund 20 Kilo in 8 Monaten.
Was denkst du, warum hast du mit Ozempic nun abgenommen, während das mit Saxenda zuvor nicht geklappt hat?
Steffi: Weil ich an meinem Verhalten damals nichts geändert habe. Ich habe Saxenda genommen und einfach normal weiter gegessen. Ich habe normale Portionsgrößen gegessen und sozusagen immer über dieses Sättigungsgefühl hinaus gegessen.
Sprich, das, was die Spritze eigentlich bewirken sollte – die Unterstützung, damit man weniger isst – habe ich dadurch boykottiert, dass ich mein Verhalten nicht angepasst habe.
Deswegen habe ich, als ich mit dem Ozempic angefangen habe, gleichzeitig mein Essen halbiert und kleinere Tupperdosen gekauft, damit ich auch wirklich nur weniger ins Büro mitnehmen kann. Ich bin diesmal einfach anders vorgegangen und wollte es richtig machen.
Ozempic Nebenwirkungen
Julia: Wie fühlt es sich an, Ozempic zu spritzen? Hattest du starke Nebenwirkungen?
Steffi: Also die Spritze bewirkt, dass man relativ schnell sehr satt ist. Man muss wirklich lernen, auf dieses Sättigungsgefühl zu hören und vor allem das Gefühl, dass man wirklich satt ist, akzeptieren, auch wenn noch Essen auf dem Teller liegt. Glücklicherweise hatte ich keine Übelkeit oder Erbrechen, außer vielleicht ein oder zwei Mal, wenn das Essen besonders gut war und ich mich ein wenig überfressen habe. Aber ansonsten, Gott sei Dank, nicht.
Julia: Was ich in deinem Fall spannend finde ist, dass du ja während der Einnahme von Saxenda in der Lage warst, dieses Sättigungsgefühl zu ignorieren. Wie hat sich das dann angefühlt? War es dann noch ein extremeres Völlegefühl?
Steffi: Nein, es fühlt sich genauso an wie wenn man sich sonst überisst.
Julia: Wie lange hält das Sättigungsgefühl unter der Einnahme von Ozempic an?
Steffi: Es ist so, dass ich nicht mehr nur mit 3 Hauptmahlzeiten auskomme, da sich der Hunger schneller bemerkbar macht, besonders weil ich durch das reduzierte Essen leichter in den Unterzucker gerate. Daher nehme ich zwischendurch noch 2-3 Snacks zu mir, wobei Kleinigkeiten ausreichend sind.
Was passiert nach dem Absetzen von Ozempic?
Julia: Wann möchtest du die Abnehmspritze absetzen und hast du Angst vor dem Absetzen?
Steffi: Ich werde die Spritze weiterhin verwenden, bis ich mein Zielgewicht erreicht habe. Mir ist bewusst, dass die Spritze kein Wundermittel ist. Daher habe ich meine Portionsgrößen halbiert, zähle Weight Watchers Punkte, praktiziere Meal Prep und bin bereit, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um erfolgreich abzunehmen. Ich achte darauf, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, ausreichend Schlaf zu bekommen und plane, diese Strategien beizubehalten, wenn ich das Ozempic absetzen sollte. Dazu gehört weiterhin die Kontrolle der Kalorienzufuhr, mögliche Steigerung der körperlichen Aktivität und das Vermeiden von ungesunden Portionsgrößen.
Das erfordert wirklich viel mentale Arbeit, um nicht wieder in alte Verhaltensmuster zu verfallen. Man darf sich nicht einfach sagen: „Jetzt kann ich wieder essen, jetzt gönne ich mir das“ oder „Das habe ich schon lange nicht mehr gegessen“. Ich denke, es wird dann vor allem eine mentale Herausforderung sein, sich umzustellen.
Julia: Absolut, davon bin ich fest überzeugt. Das ist im Grunde auch nichts anderes als bei einer Diät. Wenn man nach dem Absetzen wieder in alte Verhaltensmuster zurückfällt, ist klar, dass der Jojo-Effekt einsetzt. Themen wie Emotionales Essen werden durch die Spritze natürlich nicht geheilt.
Steffi: Nein, absolut nicht.
Julia: Aus meiner Sicht ist die einzig sinnvolle Herangehensweise, die Spritze, wenn überhaupt, als Unterstützung zu betrachten und gleichzeitig neue Gewohnheiten zu trainieren, die man langfristig beibehalten möchte.
Steffi: Genau, deshalb hat es diesmal auch besser geklappt als damals mit Saxenda, denn da habe ich einfach sonst nichts verändert.
Wie bekomme ich Ozempic zum Abnehmen?
Julia: Wie bist du an Ozempic rangekommen?
Steffi: Ich bin schon seit mehreren Jahren in einem Adipositaszentrum, und die haben mir damals Ozempic verschrieben. Von diesen Zentren bekommt man nicht wirklich eine umfassende Betreuung, da sie einfach zu überlaufen sind. Es gibt zu viele Menschen, die Probleme mit Übergewicht haben, und zu wenig Zentren oder Ärzte, die sich wirklich auf die Behandlung spezialisiert haben.
Julia: Hast du Ozempic wirklich zur Gewichtsreduktion verschrieben bekommen?
Steffi: Ja.
Julia: Ich wusste gar nicht, dass das möglich ist. Ich dachte, Ozempic ist nur für Diabetes zugelassen. Das bedeutet also, du musst es auch nicht selbst bezahlen?
Kosten Ozempic
Steffi: Doch, ich muss es selbst zahlen. Eben, weil das Ozempic eigentlich für Diabetes zugelassen ist und nur Off Label zur Gewichtsreduktion benutzt wird. Im Gegensatz dazu ist Wegovy, das seit einigen Monaten auf dem Schweizer Markt erhältlich ist, explizit für die Gewichtsabnahme zugelassen.
Julia: Was kostet eine Spritze Ozempic?
Steffi: Eine Spritze Ozempic, die ein Milligramm pro Dosis mit 4 Dosen im Pen kostet, ungefähr um die 130 Franken (140 Euro). Und jetzt der Fun Fact, Wegovy kostet das Doppelte.
Julia: Wie viel Spritzen Ozempic braucht man um abzunehmen? Beziehungsweise was hat dich die Abnahme von 20kg gekostet?
Steffi: Über 1.000 Franken (ca. 1.060 Euro).
Julia: Machst du dir Gedanken bezüglich deiner Gesundheit?
Steffi: Ich mache mir schon Gedanken. Zum einen sind die Nebenwirkungen nicht ohne, und besonders der Punkt, dass es krebsfördernd sein kann, macht mir schon etwas Angst.
Julia: Genau, das mit dem Krebsrisiko wird im Beipackzettel auf jeden Fall auch genannt, und eben ist es halt noch weniger erforscht. Ich drücke aber auf jeden Fall die Daumen, dass keine Langzeitschäden entstehen.
Steffi: Danke dir.
Wie ich dir helfen kann ohne Abnehmspritze abzunehmen
Wenn du gerne etwas an deinem Essverhalten ändern möchtest, dir jedoch sowohl das gesundheitliche Risiko als auch die Gefahr einer erneuten Zunahme durch die Anwendung einer Abnehmspritze zu hoch erscheinen, dann ist mein persönlich betreutes 10-wöchiges Online-Coaching-Programm „Lifestyle Schlank“ das Richtige für dich. In meinem Programm lernst du, die Ursachen für dein Essverhalten zu verstehen, damit du endlich dauerhaft Frieden mit dir, deinem Körper und deinem Essverhalten schließen kannst.
