Abnehmen in den Wechseljahren
In diesem Artikel räume ich mit einigen Mythen rund um das Thema „Abnehmen in den Wechseljahren“ auf und verrate dir, was du tun kannst, um trotz der Wechseljahre bzw. trotz gesteigerten Alters, dein Wunschgewicht zu erreichen und zu halten.
Wie oft habe ich diesen Satz von Bekannten oder von meinen Klienten schon gehört.
Ich sage dann immer: Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich.
Klingt natürlich super hart. Ist aber zu 100 % gut gemeint. Denn durch meine Arbeit als Life Coach spezialisiert auf Gewichtsprobleme weiß ich, dass die Gründe für ein stagnierendes oder steigendes Gewicht nur in den seltensten Fällen körperlich bedingt sind.
Gerade zum Thema Stoffwechsel gibt es industriebedingt so viele falsche Glaubenssätze. Produkte rund um das Thema lassen sich einfach zu gut verkaufen. Deshalb wird uns auch tagtäglich weisgemacht, dass unser Stoffwechsel in irgendeiner Weise nicht mehr richtig funktioniert.
Die ältere und dadurch meist zahlungskräftigere Zielgruppe steht dabei besonders im Fokus. Auch Frauen in den Wechseljahren eignen sich optimal als Zielgruppe. Die hormonelle Umstellung macht uns sensibel, feinfühlig und unsicher, und damit anfällig für Wundermittel, die uns helfen sollen, uns wieder gut zu fühlen.
Um mit diesem Mythos aufzuräumen erkläre ich hier einmal so kurz und einfach wie möglich, was der Stoffwechsel überhaupt ist.
Unter dem Begriff Stoffwechsel versteht man alle biochemischen Vorgänge, bei denen aus Nahrung Energie gewonnen wird. Jeder Körper braucht Energie, um funktionieren zu können. Komplizierter wird es bei der Frage wie viel? Maßgeblich hängt unser Energiebedarf von unserer Körpermasse und unserer Aktivität ab.
Muskelmasse braucht zum Beispiel mehr Energie als Fettmasse. Eine kleinere und leichtere Person braucht weniger Energie, um ihre Masse zu versorgen, als eine größere und schwerere Person.
Eine Person, die jeden Tag schwere körperliche Arbeit leistet, verbraucht mehr Energie als eine Bürofachangestellte.
Soweit, so klar.
Fast alles! Erinnerst du dich an die Zeit als du ein Kind warst? Wie hast du da zum größten Teil deine Tage verbracht? Bist du gerannt, geschaukelt, gerutscht, hast dich versteckt, bist gehüpft, hast Ball oder Fangis gespielt?

Sehr wahrscheinlich schon. Und was ist dann passiert?
Hast du vielleicht in deiner Jugend gekellnert oder die Post ausgetragen? Warst du aktiv im Sportverein und bist du häufig tanzen gegangen? Und ging es dir auch wie den meisten von uns, dass du viel gelaufen oder mit dem Fahrrad gefahren bist, weil du dir weder ein Taxi noch ein Auto leisten konntest?
Dann wurdest du älter und deine Aktivitäten haben nochmals etwas nachgelassen? Hast du vielleicht einen Bürojob oder eine andere Arbeit, bei der du dich wenig bewegst? Triffst du dich am Wochenende jetzt eher mit Freunden um ein gutes Essen und einen guten Wein zu genießen, anstatt in den Club zum Tanzen zu gehen? Schaust du vielleicht deinen Kindern beim Fußball zu, anstatt selbst aktiv im Sportverein zu sein? Sitzt du auf der Bank und liest eine Zeitschrift, während die Kinder oder Enkel auf dem Spielplatz spielen?
Das sind natürlich alles nur Beispiele. Diese sollen dazu dienen, dir zu veranschaulichen, dass sich im Alter einfach der Lebensstil verändert. Die meisten von uns bewegen sich viel weniger als früher und dadurch verringert sich natürlich auch unser Energieverbrauch. Weniger Bewegung führt folglich zu weniger Muskelmasse, und, wie schon erwähnt, verbraucht Muskelmasse mehr Energie als Fettmasse.
Diejenigen, die auch im Alter noch schwerer körperlicher Arbeit nachgehen oder aktive Sportler sind, haben in den allermeisten Fällen nicht mit ihrem Gewicht zu kämpfen. Falls doch, dann nur, weil diese Menschen besonders gerne essen und ihren vermehrten Energieverbrauch durch die Ernährung wieder ausgleichen.
Ein anderer Punkt, den viele Menschen unterschätzen, ist die Industrie rund um das Essen. Heute gibt es an jeder Ecke Essen, oft zu verdammt günstigen Preisen. Vieles davon ist leider sehr ungesund und kalorienreich. Früher war das Angebot nicht so groß und vor allem nicht so günstig. Es wurde noch mehr zu Hause gekocht und dadurch wurden frischere und gesündere Zutaten genutzt. Auch die Portionsgrößen sind in den vergangenen zehn bis 15 Jahren deutlich gestiegen, im Fastfood-Bereich zum Beispiel auf das Doppelte.
Das verringerte Maß an Bewegung und die Ernährung sind also auch im Alter und in den Wechseljahren noch der Grund warum das Abnehmen so schwer fällt.
Daran hat sich „zum Glück“ nichts geändert.
Zum Glück?
Ja, zum Glück. Denn das bedeutet, dass du nicht Opfer deines Schicksals, Alters oder deiner Wechseljahre bist, sondern dein Gewicht aktiv beeinflussen kannst.
Und das ist doch eine verdammt gute Nachricht, oder?
Die größte Hürde, die dir im Weg steht, ist unsichtbar. Es sind deine Gedanken!
Wenn du fest davon überzeugt bist, dass du durch die Wechseljahre oder dein Alter nicht abnehmen kannst, was glaubst du, was das für Auswirkungen auf deine Taten hat?
Vielleicht hast du schon einmal von Glaubenssätzen gehört?
Glaubenssätze sind Überzeugungen, über uns selbst und darüber, was in der Welt um uns herum möglich ist. Es sind Einstellungen, Verallgemeinerungen, Interpretationen, unbewusste Vorannahmen und sich selbst erfüllende Prophezeiungen.

Sie entstehen zum einen durch Erziehung, Erfahrungen, kulturelle Hintergründe aber auch, wie in diesem Fall, durch die Medien.
Glaubenssätze haben den größten Einfluss auf unser Verhalten und sind deshalb in der Psychologie der größte Hebel für Veränderungsarbeit.
Einer meiner ersten Flyer, die ich in meiner Arbeit als Life Coach mit Spezialisierung auf Gewichtsprobleme entworfen habe, trug folgende zwei Schriftzüge:
ICH BIN ZU DICK UND KANN ES NICHT ÄNDERN. RICHTIG!
ICH BIN ZU DICK UND KANN ES ÄNDERN. RICHTIG!
Denn es ist so, wie Henry Ford schon so schön gesagt hat:
„Ob du denkst, du kannst es, oder du kannst es nicht: Du wirst auf jeden Fall Recht behalten.“ob du denkst du kannst es oder du kannst es nicht, du wirst Recht haben“.
Wenn du also glaubst, dass du aus besagten Gründen gar nicht abnehmen kannst, dann gibt es zwei Möglichkeiten, wie du dich verhalten wirst. Entweder wirst du erst gar nicht den Versuch unternehmen abzunehmen, weil du ja denkst, es hat sowieso keinen Sinn, oder du wagst den Versuch und wirst jedes kleine Scheitern dahingehend interpretieren, dass du Recht hattest mit deinem Glaubenssatz.
Das hängt mit dem retikularen Aktivierungssystem (RAS) in deinem Gehirn zusammen. Wir Menschen nehmen pro Sekunde über zwei Milliarden Sinneseindrücke wahr. Diese Menge an Sinneseindrücken kann unser Gehirn jedoch nicht alle verarbeiten. Deshalb ist es die Aufgabe des RAS die Informationen zu filtern. Unser Gehirn filtert die Informationen allerdings entsprechend unserer Glaubenssätze.
Das bedeutet, wenn du aufgrund deines Glaubenssatzes denkst, dass du nicht abnehmen kannst, dann wird dein Gehirn die Informationen herausfiltern, die diesen Glaubenssatz bestätigen. Du wirst z. B. nur Artikel wahrnehmen, in denen behauptet wird, „Abnehmen ist in den Wechseljahren unmöglich“, gegenteilige Informationsquellen blendet dein RAS aus. Du wirst auch deine eigenen Erfahrungen dementsprechend deuten. Hast du in einer Woche nur 500 Gramm abgenommen, anstatt des gewünschten Kilogramms, wirst du sehr wahrscheinlich nicht denken, „ich hab‘ mich wohl zu wenig bewegt oder falsch gegessen“, sehr wahrscheinlich wirst du denken, „wusste ich‘s doch, das liegt wohl an meinem trägen Stoffwechsel“.
Das Resultat ist, dass du demotiviert bist und aufgibst. Genau in diesem Moment hast du dir deinen Glaubenssatz bestätigt und dieser brennt sich noch tiefer in deinem Gehirn ein und erschwert dir den nächsten Versuch.
Um dir nochmals zu veranschaulichen, was ich damit meine, wenn ich sage, dass wir uns unterbewusst immer beweisen wollen, dass wir Recht haben mit dem was wir denken, hier eine kleine Anekdote:
Es war einmal ein Mann, der glaubte eine Leiche zu sein. Die Familie des Mannes schickte ihn daraufhin zum Psychiater. Während der Sitzung stritten die beiden darüber, ob der Mann nun eine Leiche sei oder nicht. Plötzlich hatte der Psychiater eine Idee und fragte den Mann, ob Leichen bluten können. Der Mann sagte: Natürlich nicht! Bei einer Leiche kämen ja alle Körperfunktionen zum Stillstand. Schließlich stach der Psychiater ihm in den Finger. Als der Finger zu bluten anfing, sagte der Mann: "Oh, ich habe mich wohl getäuscht. Leichen können doch bluten."
Ich liebe diese Anekdote, weil sie so schön auf den Punkt bringt, wie sehr wir uns beweisen wollen, dass wir mit unseren Glaubenssätzen stets recht behalten. Das machen wir natürlich nicht bewusst. Diese Prozesse laufen komplett unterbewusst ab. Glaubenssätze fühlen sich einfach so wahrhaftig an, dass für uns nicht einmal die Möglichkeit besteht, dass diese einmal nicht der Wahrheit entsprechen könnten. Sogar wenn wir eines Besseren belehrt werden, wie der Mann beim Psychiater, findet unser Filtersystem (RAS) noch weitere Begründungen, die unsere Glaubenssätze weiter unterstützen. Die Tatsache, dass Glaubenssätze unterbewusst ablaufen, macht sie auch so gefährlich. Denn sie beeinflussen damit eben auch unterbewusst unser ganzes Leben.
Das Erste, was du tun solltest, ist dir bewusst zu machen, dass „ich kann aufgrund meines Alters oder der Wechseljahre nicht abnehmen“ ein Glaubenssatz von dir ist.
Und dass du bisher alles getan hast, um dir zu beweisen, dass du recht hast mit diesem Glaubenssatz.
Dein neuer Glaubenssatz sollte lauten: ich kann genauso abnehmen wie früher!
Und dann fange an dir zu beweisen, dass du damit Recht hast. Anstatt Artikel zu lesen, die anscheinend belegen, dass dein Stoffwechsel kaputt ist, du für dein Vorhaben irgendwelche Shakes oder Mittelchen brauchst, fang‘ einfach an abzunehmen.
Dafür kannst du dir zunächst ganz klassisch deinen aktuellen Kalorienbedarf errechnen. Du findest etliche Rechner im Internet oder du kannst dich hier eintragen und ich schicke dir eine Anleitung für deinen persönlichen Kalorienbedarf zu.
In der Phase des Abnehmens solltest du deine Ernährung so umstellen, dass du diese Kalorienzahl nicht überschreitest. Solange du dich daran hältst, wirst du abnehmen. Egal, was behauptet wird. Das ist ein Naturgesetz und kann von niemanden außer Kraft gesetzt werden.
Du wirst sehen, auch in diesem Fall wirst du dir beweisen, dass du Recht hast. Nur diesmal bringt dich dein Glaube an dein Ziel.
Wenn du spürst, dass du in diesem Prozess Unterstützung benötigst, melde dich gerne jederzeit bei mir.
Ich bin Julia Heilpraktikerin für Psychotherapie, Life Coach, Buchautorin, Podcasterin und professionelle Sportlerin.

Ich habe mich mit meinem Unternehmen Shinecoaching auf Gewichtsprobleme spezialisiert.
Unter dem Namen Lifestyle Schlank biete ich ein 10-wöchiges Online-Programm an, in dem ich dich in 10 Schritten ohne Sport und ohne Diät und dafür mit viel Selbstliebe auf deinem Weg zum Wunschgewicht ganz nah begleite.
Anstelle von Sport und Ernährungstipps setze ich jedoch an der Ursache des Übergewichts an und suche die Lösung dort, wo auch das Problem entstanden ist – im Kopf.
Das Gewichtsziel wird nicht künstlich durch einen straffen Diätplan erreicht, sondern durch inneres authentisches Gesundwerden.
Das Programm nutzt die Macht der Psychologie, um neue Gewohnheiten zu entwickeln, alte Überzeugungen abzulegen und dir zu einem natürlichen schlanken Lifestyle zu verhelfen.
Du erfährst die psychologischen Hintergründe, warum Diäten nicht funktionieren, was es mit emotionalem Essen auf sich hat und vor allem wie es dauerhaft aufgelöst werden kann.
Hier kannst du dich gerne näher über das Programm und den nächsten Start informieren.
Bei Fragen kannst du mich gerne jederzeit kontaktieren.
It's your time to shine
Deine Julia

Besuch mich auf Social Media
Mehr Inspirationen rund um das Thema persönliche Weitereintwicklung, körperliches Wohlbefinden und Selbstliebe findest du auch auf meinem kostenfreien Podcast.