Abnehmen trotz Body-Positivity

Überall liest man momentan über das Thema Body-Positivity, eine Bewegung, die die Akzeptanz des eigenen Körpers und ein positives Körpergefühl propagiert.

Diese Bewegung vermittelt Messages wie „liebe deinen Körper“ und „jeder Körper ist schön, so wie er ist“. Aber was steckt eigentlich dahinter und bedeutet das, dass Übergewicht nicht schlimm ist und man doch essen kann, was man möchte, ohne sich schlecht fühlen zu müssen?

Body-Positivity – was ist das eigentlich genau?

Falls du noch nie davon gehört hast, erkläre ich dir kurz, was es damit auf sich hat.

Body-Positivity ist der Name einer Bewegung, der sich nicht direkt wörtlich übersetzen lässt. Er steht für die Akzeptanz des eigenen Körpers. Die Bewegung kämpft dafür, dass wir alle ein positives Körperbild entwickeln und dass jeder Körper, egal wie er aussieht, schön ist. Die Bewegung befürwortet die Akzeptanz aller Körper, unabhängig von Form, Größe oder Aussehen.

Die weibliche Blogger-Elite, Magazine, Modeketten, Fernsehsendungen und Insta-Hashtags vermitteln seit einiger Zeit fleißig den allseits beliebten “Body-Positivity”-Hype.

Unter inspirierenden Mottos wie “Liebe deinen Körper” und “Jede Frau (!) ist schön” wird Frauen, die nicht dem gesellschaftlichen Idealbild entsprechen, versichert, dass sie schön sind – jede auf ihre ganz besondere Art und Weise.

Der Body-Positivity Trend sorgt für mehr Realität in den Medien

Ein sehr positiver Trend, der auch in der Gesellschaft schon viel bewegt hat. Seit dieser Bewegung sehen wir nämlich auf Instagram vermehrt realistische Fotos.

Wir sehen Frauen mit Narben, Schwangerschaftsstreifen, Speckröllchen, und diese in allen Hautfarben.

Und das ist toll. Denn diese Individualität macht das Leben doch erst interessant!

Wie langweilig wäre es, wenn es auf der Welt nur noch Orchideen gäbe und keine anderen Blumen. Schönheit liegt sowieso im Auge des Betrachters.

Deshalb bin ich zunächst einmal super dankbar für diese Bewegung und finde es gut, dass es sie gibt. Sie hat unser Bewusstsein dafür geweckt, wie unrealistisch und diskriminierend unsere vermeintlichen Schönheitsideale eigentlich sind.

Ist Body-Positivity oberflächlich?

Trotzdem ist es mir ein Anliegen auf ein paar Punkte, die auch in die Irre führen können, hinzuweisen.

Die Body-Positivity Bewegung hat zwar die enge Definition, welche Körper als schön gelten, erweitert, ABER:

Auch bei Body-Positivity geht es wieder einmal nur um unser äußeres Erscheinungsbild.

Überzeugung, dass man sich schön fühlen muss um glücklich zu sein im Leben, wird nicht infrage gestellt.

Es geht darum, dass wir kurvig schön sind, schlank schön sind, muskulös schön sind, groß und klein schön sind usw. Aber es geht wieder darum, rein äußerlich betrachtet schön zu sein.

Und alles läuft unter dem Deckmantel der “Selbstliebe”. Selbstliebe ist aber meiner Meinung nach etwas vollkommen anderes – oder sollte es zumindest sein.

Was ist eigentlich Selbstliebe?

Selbstliebe ist ein stetiger Prozess, bei dem es darum geht, mit sich selbst ins Reine zu kommen, sich seiner Stärken und Schwächen bewusst zu werden, an sich zu arbeiten und dabei stets liebevoll mit sich umzugehen.

Es geht dabei nicht darum, jeden Zentimeter an seinen Körper zu lieben und sich dann dafür zu verurteilen, wenn man es nicht tut.

Wenn du anfangen möchtest an deiner Selbstliebe zu arbeiten, kannst du dich gerne hier eintragen, und ich schicke dir eine kostenlose Selbstliebe-Audiomentalübung.

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Liebe ist bedingungslos. Sie erwartet nichts und verlangt nichts im Ausgleich.

Ihr ist es einfach total gleichgültig, wie dein Körper aussieht.

Unser Selbstwertgefühl sollte sich sehr viel weniger an die äußere Erscheinung koppeln.

Als Coach oder auch Heilpraktikerin für Psychotherapie würde ich eine Klientin, die ein Problem mit ihrem Körperbild hat, nicht davon zu überzeugen versuchen, dass sie schön ist. Stattdessen wäre es mir ein Anliegen, ihr dabei zu helfen ihre Einstellung zu ändern, um zu erkennen, dass ihr Wert als Person nichts mit ihrem Äußeren zu tun hat.

In Podcast Folge 22 spreche ich auch darüber im Detail, dass der Wert eines Menschen nichts mit seinem Äußeren zu tun hat.

Die Säulen des Selbst-WERT-Gefühls

Nun ist natürlich immer alles einfacher gesagt als getan. Aber es lohnt sich wirklich, hier an seiner Einstellung zu arbeiten. Wir können unser Selbstwertgefühl auf verschiedenen Säulen aufbauen.

Zum Beispiel auf unseren Werten, unseren Fähigkeiten, unseren Beziehungen zu anderen Menschen und unserem Aussehen.

Wir sollten also versuchen, dem Aussehen generell einen geringeren Stellenwert zu geben und unseren Selbstwert mit Dingen füttern, die nachhaltiger sind und an denen wir aktiv mitgestalten können.

Unser Aussehen ist das, auf das wir am wenigsten Einfluss haben. Auf das Gewicht haben wir natürlich einen Einfluss. Aber selbst wenn du schlank bist, bedeutet es nicht, dass dir dein Körper gefällt. Vielleicht findest du dann deine Beine zu kurz, die Form deines Pos oder Busens nicht schön und so weiter. Das sind die Dinge, auf die wir wirklich nur bedingt Einfluss haben. Auch auf unsere Nase, unsere Haut, unsere Lippen, unsere Augen usw. haben wir eigentlich keinen Einfluss.

Deinen SelbstWERT findest du im Innern, nicht im Außen

Im Gegensatz zu unseren Äußerlichkeiten haben wir auf unsere Werte, unsere Fähigkeiten und die Art und Weise wie wir Beziehungen pflegen, einen riesigen Einfluss.

Das sind Dinge, die wir aktiv gestalten können. Und das sind am Ende auch die Dinge, auf die wir stolz sein können.

Wenn jemand mit einer schönen Haut geboren wird oder mit einer Nase, die gerade in unser Gesellschaftsbild passt, ist das doch nichts, worauf man im Tiefen seines Herzens stolz sein kann. Das ist ein Geschenk das wir bekommen haben aber nichts, auf das man sich etwas einbilden könnte.

Wenn du jedoch hart trainierst und super gut in einer Sportart wirst oder super viel an einem tollen Projekt arbeitest und dieses dann erfolgreich wird, oder wenn du eine lange und glückliche Beziehung führst, oder deine Kinder zu tollen Menschen erziehst, dann sind das doch Dinge, auf die man wirklich stolz sein kann. Und an diesen Dingen solltest du deinen Selbstwert festmachen und nicht an irgendwelchen Äußerlichkeiten.

Body-Positivity heißt nicht, dass man sich schön fühlen muss, um sich selbst zu lieben!

Ich glaube, dass man sich auch in seinem Körper wohlfühlen kann, auch wenn man gewisse Teile nicht super schön findet.

Es ist auch ganz normal, dass man nicht alles an sich immer toll findet. Wenn es nicht ein Fettpölsterchen ist, dann ist es wie eben gesagt die Nase oder ein zu kleiner Busen oder sonst irgendetwas.

Unser Geschmack und unser Äußeres müssen doch nicht in allen Punkten übereinstimmen.

Du liebst doch auch deinen Partner oder deine Kinder, obwohl es vielleicht auch da Dinge gibt, die nicht deinem Idealbild entsprechen.

Bei gesunder Selbstliebe und einem positiven Körpergefühl geht es nicht darum, sich selbst möglichst attraktiv wahrzunehmen. Es geht darum, dass man sich in seiner Haut wohl und Zuhause fühlt.

Unser Körper KANN und IST doch so viel mehr!

Unser Körper ist das, was uns leben lässt. Er ermöglicht uns hier zu sein, unsere Ideen umzusetzen, Gefühle zu erleben, Dinge zu erschaffen, unsere Ziele zu erreichen.

Und wir sollten jeden Tag dankbar dafür sein, dass wir einen Körper haben und gut zu ihm sein und ihn lieben und pflegen.

Heißt Body-Positivity, man kann nach Lust und Laune essen?

Das bringt mich zu meinem nächsten Punkt, auf den ich im Zusammenhang mit Body-Positivity aufmerksam machen möchte.

Oft wird dieser Begriff so verstanden oder auch so promotet, dass Übergewicht okay und gut ist und dass man sich nicht den Spaß am Essen verderben lassen sollte.

Davor möchte ich unbedingt warnen! Denn dadurch können auch wieder sehr starke, falsche Glaubenssätze entstehen.

Letztens habe ich eine Diskussion mitbekommen, bei der eine Enkelin ihrer Oma erklärt hat, dass sie zu ihrem Übergewicht steht, es gut findet und was der Begriff Body-Positivity bedeutet. Die Oma konnte das erst mal überhaupt nicht verstehen. Schließlich kommt sie ja auch aus einer ganz anderen Zeit. Sie erzählte ihrer Enkelin, dass sie mit über 90 Jahren immer noch auf ihre Figur achtet.

Die Enkelin erklärte ihr wiederum, warum alle Körper schön sind und dass man sich so lieben sollte, wie man ist. In ganz vielen Punkten hatte die Enkelin auch zu 100 % recht, meiner Meinung nach.

Bis zu dem Punkt, als dann die Oma sagte „aber früher hast du dir bei Familienessen, bei denen es sowieso alles im Übermaß gab und als wir alle schon papp-satt waren, trotzdem noch mal einen Nachschlag geholt.“

Darauf meinte die Enkelin dann „ja, aber das ist doch nichts Schlimmes dran, wenn ich gerade Lust drauf habe, wieso soll ich mich einschränken und gemein zu mir sein? Das steht doch im Widerspruch mit Selbstliebe!“

An diesem Beispiel möchte ich dir veranschaulichen, was ich an dem Body-Positivity-Hype nicht gut finde.

Beim Thema „Essen“ ist unsere Denkweise nämlich irgendwie komisch.

Wieso sollte sie sich einschränken, wenn sie doch Lust auf etwas hat?

Meinst du, wenn es hier nicht um das Thema Essen ginge, sondern um Rauchen, Alkohol, Drogen oder sonst etwas; würde die Enkelin dann auch sagen „wieso soll ich mich einschränken, wenn ich jetzt gerade Lust darauf habe“?

Wieso soll ich nicht rauchen, wenn ich gerade Lust drauf habe?

Wieso soll ein Drogenabhängiger keine Drogen nehmen, wenn er doch gerade Lust drauf hat?

Wieso soll ich mir jetzt nicht das Luxusauto kaufen, wenn ich doch gerade Lust drauf habe – dafür aber einen Kredit aufnehmen müsste?

Wieso soll ich überhaupt zur Arbeit gehen, wenn ich gerade keine Lust drauf habe?

Verstehst du, was ich meine?

Es hat ja niemand gesagt, dass die Enkelin hungern soll. Aber warum sollte man über seinen Hunger hinaus essen und was hat das mit Selbstliebe zu tun?

Jemand der sich selbst liebt würde sich und seinem Körper doch nicht zumuten mehr zu essen, als er verkraften kann oder mengenweise ungesunde Sachen in sich reinstopfen oder sich gar nicht bewegen.

Ich hoffe, du kannst den Widerspruch erkennen.

Einschränkungen sind gesund und machen glücklich

Es ist ganz normal sich im Leben in gewissen Dingen einzuschränken. Sonst würde niemand von uns arbeiten. Wir wären alle kugelrund, weil wir essen würden, wonach uns im Moment ist. Wir wären alle Pleite, weil wir uns alles kaufen würden, auf was wir gerade so Lust hätten. Wir würden alle in Beziehungen fremdgehen und so weiter.

Und das Erstaunliche ist, selbst wenn wir uns in nichts einschränken müssten, wären wir nicht glücklich. Denn dann würde alles seinen Wert verlieren. Wir würden nichts mehr als besonders empfinden und uns wäre nichts mehr heilig. Wir würden feststellen, dass es uns gar nicht erfüllt nicht zu arbeiten, Sachen zu besitzen, im Übermaß zu essen, den Sexpartner am Fließband zu wechseln, Unmengen Alkohol zu trinken oder zu rauchen.

Das sind nämlich nicht die Dinge, die uns glücklich machen. Sondern die Dinge, über die ich vorhin gesprochen habe.

Was macht uns wirklich glücklich?

Es macht uns glücklich, an unseren Fähigkeiten zu arbeiten, uns weiter zu entwickeln, gute Beziehungen zu führen und immer wieder festzustellen, dass wir zu noch mehr in der Lage sind, als wir jemals gedacht hätten.

Und all diese Dinge bringen Arbeit und manchmal auch Verzicht oder Einschränkungen in gewissen Bereichen mit sich.

Eine lange und glückliche Beziehung zu führen, bedeutet Arbeit und Durchhaltevermögen, aber macht dafür auf Dauer glücklicher als ständige Affären.

Einer Arbeit nachzugehen erfordert Einschränkungen, aber macht am Ende glücklicher als Schulden zu haben oder abhängig von Menschen zu sein.

Den wohlverdienten Urlaub genießen wir um einiges mehr, als arbeitslos Zuhause rumzusitzen.

Ein gesundes Essverhalten aufzubauen macht langfristig glücklich und zufrieden, unabhängig vom Erscheinungsbild. Es befreit uns von ständigen Gedankenkreisen über Essen und unseren Körper und nimmt nicht mehr so viel Raum in unserem Leben ein. Es führt außerdem zu einem gesunden und vitalen Körper und ermöglicht uns im wahrsten Sinne des Wortes, ein unbeschwertes Leben zu führen.

Abnehmen trotz Body-Positivity – Fazit

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich den Trend Body-Positivity super finde. Ich finde es toll, dass wir dadurch in den Medien mit mehr Realität konfrontiert werden, wir dazu angeregt werden unsere Schönheitsideale noch einmal zu überdenken und das Thema „Selbstliebe“ mehr in den Fokus zu rücken.

Gefahren die ich sehe, sind zum einen, dass wir uns wieder auf unser Äußeres reduzieren und statt mehr Fokus auf unsere inneren Werte zu legen die äußeren wieder einmal im Vordergrund stehen. Zum anderen sehe ich die Gefahr darin, dass man übermäßiges Essen als falsche Selbstliebe verstehen könnte.

Ich finde nach wie vor, dass wenn man ein Problem mit seinem Essverhalten hat, es sich lohnt, daran zu arbeiten. Nicht weil wir dann schöner aussehen, sondern weil wir uns und unserem Körper damit etwas Gutes tun. Sich die Zeit und Mühe zu nehmen, daran nachhaltig zu arbeiten, ist wirklich ein Akt der Selbstliebe.

Und unabhängig vom äußeren Erscheinungsbild wird es uns auch langfristig glücklich machen, wenn wir dafür eine Lösung finden, weil wir uns bewiesen haben, dass wir etwas geschafft haben, von dem wir lange nicht gedacht hätten, es zu schaffen, und allein diese Tatsache unser Selbstvertrauen bestärken wird. Dieses Learning können wir dann auch auf andere Lebensbereiche übertragen. Und das Schöne ist: Für diese Lebensbereiche haben wir dann auch wieder einen Kopf, weil wir uns von den ständigen Gedanken über Essen befreit haben.

Wenn du spürst, dass du in diesem Prozess Unterstützung benötigst, melde dich gerne jederzeit bei mir.

Wer ich bin?

Ich bin Julia Heilpraktikerin für Psychotherapie, Life Coach, Buchautorin, Podcasterin und professionelle Sportlerin.

Ich habe mich mit meinem Unternehmen Shinecoaching auf Gewichtsprobleme spezialisiert.

Unter dem Namen Lifestyle Schlank biete ich ein 10-wöchiges Online-Programm an, in dem ich dich in 10 Schritten ohne Sport und ohne Diät und dafür mit viel Selbstliebe auf deinem Weg zum Wunschgewicht ganz nah begleite.

Anstelle von Sport und Ernährungstipps setze ich jedoch an der Ursache des Übergewichts an und suche die Lösung dort, wo auch das Problem entstanden ist – im Kopf.

Das Gewichtsziel wird nicht künstlich durch einen straffen Diätplan erreicht, sondern durch inneres authentisches Gesundwerden.

Das Programm nutzt die Macht der Psychologie, um neue Gewohnheiten zu entwickeln, alte Überzeugungen abzulegen und dir zu einem natürlichen schlanken Lifestyle zu verhelfen.

Du erfährst die psychologischen Hintergründe, warum Diäten nicht funktionieren, was es mit emotionalem Essen auf sich hat und vor allem wie es dauerhaft aufgelöst werden kann.

Hier kannst du dich gerne näher über das Programm und den nächsten Start informieren.

Bei Fragen kannst du mich gerne jederzeit kontaktieren.

It’s your time to shine

Deine Julia

Bekannt aus

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