261 Wie dein Inneres Kind deine Partnerschaft sabotiert und was du dagegen tun kannst – Interview mit Melanie Pignitter (@honigperlenmelanie)

Erfahre, warum dein Inneres Kind deine Partnerschaft sabotieren könnte und wie du durch Inneres-Kind-Arbeit zu einer erfüllten Beziehung gelangen kannst.

In der heutigen Podcastfolge spreche ich mit Mentaltrainerin und Bestsellerautorin Melanie Pignitter, auch bekannt als @honigperlenmelanie, über ihr neues Buch „Wenn das Kind in dir noch immer weint: Wie du die alten Wunden endlich heilst“. Insbesondere setzen wir uns mit dem Einfluss unseres Inneren Kindes auf unsere Partnerschaft auseinander und gehen dabei folgenden Fragen auf den Grund:

  • Inwieweit beeinflusst unser Inneres Kind unsere Partnerwahl?
  • Inwieweit beeinflusst unser Inneres Kind die Qualität unserer Beziehungen?
  • Was können wir tun, um die Qualität unserer Beziehungen zu erhöhen?
  • Was können Singles tun, um beim nächsten Mal den „richtigen“ Partner zu wählen?

Ich wünsche dir wie immer viel Spaß und viele neue Erkenntnisse beim Zuhören.

Wie dein Inneres Kind deine Partnerwahl beeinflusst

Die Reise unserer Beziehungen beginnt mit der ersten und tiefgreifendsten Erfahrung der Liebe zu unseren Eltern. Die Prägungen, die wir in jungen Jahren in Bezug auf Liebe und Beziehungen erfahren, hinterlassen bleibende Spuren und beeinflussen maßgeblich unsere Partnerwahl im Erwachsenenalter.

Es ist interessant zu beobachten, wie wir uns oft unbewusst Partner aussuchen, die Eigenschaften unserer Eltern widerspiegeln oder zumindest ähnliche emotionale Muster aktivieren. Diese Wahl geschieht nicht zufällig; sie ist tief in unseren frühen Erfahrungen verwurzelt. Wenn wir beispielsweise in der Kindheit wenig Aufmerksamkeit erfahren haben, neigen wir dazu, Partner zu wählen, die uns ebenfalls wenig Aufmerksamkeit schenken. Ähnlich verhält es sich, wenn wir uns in der Beziehung zu unseren Eltern nie gut genug gefühlt haben.

Warum das Innere Kind über den Partner die Beziehung zu den Eltern heilen möchte

Unser Inneres Kind strebt danach, die Beziehung zu den Eltern zu heilen, indem es sich zu Menschen hingezogen fühlt, die diesen ähneln. Dieser Prozess ist nicht darauf ausgerichtet, uns erneut zu verletzen, sondern vielmehr darauf, endlich ein Happy End zu erleben. Das, was das Kind damals nicht erfahren hat, hofft es nun durch die Beziehung im Erwachsenenalter zu erleben.

Und so investiert es enorm viel Energie in den Versuch, den Partner zu verändern. Anstatt von Anfang an einen Partner zu wählen, der uns die gewünschte Aufmerksamkeit schenkt, entwickeln wir Strategien, um von unserem Partner die Aufmerksamkeit zu erhalten, die uns als Kind gefehlt hat.

Anstatt von Beginn an einen Partner zu suchen, der uns auf natürliche Weise das Gefühl gibt, gut genug zu sein, versuchen wir unserem Partner zu beweisen, dass wir doch gut genug sind. Dieser Prozess kann oft sehr kraftraubend sein. Es zeigt, dass das Innere Kind einen fortwährenden Kampf führt, um die Bedürfnisse aus der Kindheit zu erfüllen, und dies geschieht nicht immer auf die gesündeste oder effizienteste Weise.

5 Tipps für eine glückliche Partnerschaft

Was können wir also tun wenn wir uns bereits in einer Partnerschaft befinden, in der wir versuchen alte Wunden zu heilen? Hier sind Melanies und meine 4 besten Tipps für eine erfüllte und glückliche Partnerschaft:

Tipp 1: Reflexion

Im ersten Schritt gilt es, unsere „Kindheitsbrille“ überhaupt zu erkennen. Reflexion bedeutet Selbstbeobachtung und hilft, den Blick auf sich selbst zu schärfen und zu erweitern. Wichtig ist hierbei eine möglichst wertfreie Selbstbeobachtung.

Denn wenn du dein Verhalten, deine Gedanken oder Gefühle sofort negativ bewertest, identifizierst du dich vollständig mit diesen negativen Emotionen und blockierst dir den Blick auf die Lösung. Reflexion bildet den Ausgangspunkt für Veränderung und Transformation. Es ermöglicht, die eigene „Kindheitsbrille“ bewusst zu erkennen, um dann gezielt an den Mustern und Überzeugungen zu arbeiten, die aus vergangenen Erfahrungen resultieren.

Tipp 2: Finde deinen Kernglaubenssatz

Dein Selbstwertempfinden ist ausschlaggebend dafür, was du in deinem Leben tust und was nicht. Dieses Selbstwertempfinden basiert wiederum auf deinem Kernglaubenssatz – der Überzeugung, die du tief im Inneren über dich selbst hegst.

Um diesen Glaubenssatz zu finden, kann es hilfreich sein, Situationen aus deiner Kindheit zu reflektieren, in denen du dich unwohl oder missverstanden gefühlt hast. Frage dich dabei, welche Gefühle und Gedanken in dieser Situation in dir entstanden sind. Ergänze die folgenden Satzanfänge:

  • Ich bin …
  • Ich bin zu …
  • Ich bin nicht …
  • Ich kann nicht …
  • Ich darf nicht …
  • Ich muss …

Wenn du ehrlich in dich hineinschaust, kannst du erkennen, welchen sabotierenden Glaubenssatz dein Partner dir immer wieder bestätigt.

Tipp 3: Löse deinen Kernglaubenssatz auf

Nachdem du deinen Kernglaubenssatz identifiziert hast, ist es entscheidend, Schritte zu unternehmen, um ihn aufzulösen. Hier sind einige praktische Schritte, die dir bei diesem Prozess helfen können:

  • Hinterfrage den Glaubenssatz: Stelle dir kritisch die Frage, ob dieser Glaubenssatz wirklich wahr ist. Meistens sind diese Überzeugungen unbewusst übernommen und basieren nicht auf der Realität.
  • Suche nach Gegenbeweisen: Finde Beispiele in deinem Leben, die dem entgegenstehen, was dein Glaubenssatz behauptet. Dies hilft, eine ausgewogenere Sichtweise zu entwickeln.
  • Positive Affirmationen: Ersetze negative Gedanken durch positive Affirmationen. Formuliere positive Aussagen, die deinem Selbstwertgefühl förderlich sind, und wiederhole sie regelmäßig.
  • Professionelle Hilfe in Betracht ziehen: Ein erfahrener Therapeut oder Coach kann dir bei der gezielten Auseinandersetzung und Auflösung deines Kernglaubenssatzes unterstützen.
  • Neue Erfahrungen schaffen: Gehe bewusst neue Erfahrungen ein, die im Gegensatz zu deinem alten Glaubenssatz stehen. Dadurch kannst du positive Erfahrungen sammeln und dein Selbstwertgefühl stärken.

Sei nachsichtig mit dir selbst während dieses Prozesses. Das Erkennen und Auflösen von tief verwurzelten Überzeugungen erfordert Zeit und Geduld.

Tipp 4: Heile dein inneres Kind

Dein Partner ist also ganz und gar nicht falsch, selbst wenn er Verhaltensweisen deiner Eltern widerspiegelt. Durch diese Spiegelung zeigt er dir, wo es deinem Inneren Kind noch immer an Liebe, Trost und Annahme fehlt. Es ist wichtig zu verstehen, dass dein Partner jedoch nicht dafür verantwortlich ist, dir das Happy End zu bescheren, auf das dein Inneres Kind mit seinen Eltern hofft. Diese Verantwortung liegt allein bei dir, indem du hinsiehst, verstehst, fühlst und dich dem verletzten Kind in dir liebevoll annimmst.

Tipp 5: Reparenting – Schenke dir die Liebe, die dir als Kind gefehlt hat

Reparenting ist ein kraftvoller Ansatz, um sich selbst die Liebe zukommen zu lassen, die einem als Kind gefehlt hat. Dieser Prozess beinhaltet nicht nur die bewusste Anerkennung der emotionalen Lücken aus der Kindheit, sondern auch die aktive Übernahme der Verantwortung für das eigene emotionale Wohlbefinden. Hier sind einige Schritte, um Reparenting in deinem Leben zu integrieren:

  • Selbstmitgefühl entwickeln: Sei geduldig und mitfühlend mit dir selbst, wenn du auf emotionale Wunden aus der Vergangenheit stößt. Das Reparenting beginnt mit der Akzeptanz und Liebe zu deinem Inneren Kind.
  • Identifikation von Bedürfnissen: Reflektiere, welche emotionalen Bedürfnisse in deiner Kindheit möglicherweise nicht ausreichend erfüllt wurden. Dies kann Aufmerksamkeit, Bestätigung, Trost oder Liebe umfassen.
  • Selbstfürsorgliche Rituale: Etabliere Rituale oder Handlungen, die dir das Gefühl von Liebe und Geborgenheit vermitteln. Dies kann das bewusste Lenken von positiven Gedanken, Meditation oder das Einplanen von „Ich-Zeit“ sein.
  • Professionelle Begleitung: Wenn der Prozess emotional herausfordernd ist, kann die Unterstützung eines Therapeuten oder Coaches hilfreich sein. Ein Experte kann dich durch den Reparenting-Prozess führen und dir Tools bieten, um diese Selbstliebe zu fördern.
  • Selbstverantwortung übernehmen: Erkenne an, dass du die Fähigkeit hast, dich selbst zu lieben und deine eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Die bewusste Übernahme dieser Verantwortung stärkt deine Autonomie und fördert dein emotionales Wohlbefinden.

Reparenting ist ein fortlaufender Prozess der Selbstliebe und Selbstfürsorge. Indem du aktiv an der Erfüllung deiner emotionalen Bedürfnisse arbeitest, schaffst du einen Raum für persönliches Wachstum und stärkst deine Fähigkeit, liebevoll mit dir selbst umzugehen.

Fazit: Innere Kindheilung als Schlüssel für erfüllte Partnerschaft

Die Erkenntnis, wie das Innere Kind die Partnerwahl beeinflusst, gibt uns die Möglichkeit zur bewussten Reflexion und Veränderung. Durch die bewusste Arbeit mit unserem Inneren Kind können wir nicht nur unsere Beziehungen transformieren, sondern auch zu einer tieferen Verbindung mit uns selbst finden. Es eröffnet sich die Möglichkeit, alte Wunden zu heilen und eine liebevolle, erfüllende Partnerschaft aufzubauen.

Dein Inneres Kind will satt werden

Dein Inneres Kind beeinflusst nicht nur deine Beziehungen, sondern auch dein Essverhalten. Diesen Zusammenhang erkläre ich in meinem Buch „Dein Inneres Kind will satt werden – So stillst du deinen seelischen Hunger und befreist dich von emotionalem Essen.

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