Schluss mit Übergewicht: Wie Saskia es geschafft hat, 96 kg abzunehmen

Saskia: Hallo, mein Name ist Saskia und ich komme aus Heidelberg.

Durch meinen Instagram-Account ist Julia auf mich aufmerksam geworden, da ich dort meinen Abnehmweg teile und bisher schon 96 kg abgenommen habe.

Julia: Deine Abnahme und dein Weg sind beeindruckend.

Ich finde es super, dass du deinen Weg bei Instagram teilst und dadurch andere motivierst. Wie bist du zu der Entscheidung gekommen, dass du etwas verändern möchtest?

Saskia: Bei mir gab es nicht diesen typischen „Klick-Moment“.

Ende 2017 habe ich einen neuen Lebensabschnitt begonnen und meinen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben. Diese neue Phase in meinem Leben wollte ich anders starten, und zwar nicht mehr mit meinem Übergewicht.

Ich wollte einfach, dass ich als Person, als Saskia
wahrgenommen werde und nicht als die „die eine mit Übergewicht“.

Julia: Wie viel hast du insgesamt gewogen?

Saskia: Ich bin mit 172 kg gestartet und das war mein absolutes Höchstgewicht.

Ich hatte einfach eine verzerrte Wahrnehmung und habe das Gewicht nicht als „schlimm“ wahrgenommen.

Julia: Hast du unter deinem Übergewicht gelitten, oder hast du es dir schöngeredet?

Saskia: Zu einem großen Teil habe ich mir mein Übergewicht schöngeredet.

Ich konnte zwar meinen Alltag bewältigen und auch meinen Beruf ausüben, aber ich habe in Alltagsmomenten immer wieder gemerkt, dass ich eingeschränkt bin, z. B. wenn ich mich gebückt habe.

Allerdings hatte ich noch keine gesundheitlichen Beschwerden. Die Momente des Verdrängens erlebt man wieder und wieder, aber irgendwann konnte ich es nicht mehr ignorieren.

Ich habe mich weder mit der Situation noch mit meinem Übergewicht wohlgefühlt.

Julia: Also du meinst, du hast es verdrängt, weil es gesundheitlich noch nicht schlimm genug war?

Saskia: Ja, genau und dadurch, dass ich meinen Alltag noch bestreiten konnte, habe ich es einfach verdrängt.

Julia: Und deine Motivation zum Abnehmen kam daher, dass du nicht mehr über dein Gewicht definiert werden wolltest?

Saskia: Ja.

Ich musste mich immer mehr beweisen als „Normalgewichtige“.

Menschen denken, dass Übergewichtige einfach nur faul sind, den ganzen Tag essen und sich nicht bewegen.

Julia: Das ist bei meinen Klienten auch immer ein großes Thema.

Übergewicht hat nichts damit zu tun, dass man willensschwach oder undiszipliniert ist. Hinter dem Essverhalten steckt eine Absicht, die man mit dem Essen kompensiert. Das können z. B. Wut, Trauer, Stress, Einsamkeit usw. sein.

Andere kompensieren das z. B. mit rauchen, trinken, feiern usw.

Konntest du herausfinden, was du mit dem Essen kompensieren wolltest?

Übergewicht entsteht nicht, weil das Essen so gut schmeckt!

Saskia: Ja, da musste ich auch ehrlich zu mir sein, dass mein Übergewicht nicht nur dahergekommen ist, weil mir das Essen gut geschmeckt hat.

Ich hatte mich hinsichtlich eines Magenbands beraten lassen und die Psychologin hat mir damals eine Psychotherapie empfohlen, weil auch das Magenband die Ursache für mein übermäßiges Essen nicht hätte beheben können.

Aufgrund meines Alters und weiteren Faktoren habe ich mich gegen ein Magenband entschieden und angefangen, eine Psychotherapie zu machen. Und das hat mir einfach sehr geholfen, um mich zu hinterfragen, warum ich esse, obwohl ich gerade keinen Hunger habe.

Julia: Vielen Dank, dass du das mit uns teilst.

Magst du vielleicht erzählen, welche Emotionen du für dich erkannt hast, die du mit Essen kompensiert hast?

Saskia: Bei mir war es so, dass ich schon seit meiner Jugend übergewichtig war und meine Eltern versucht hatten, das zu regulieren.

Es war dann so, dass ich manche Lebensmittel nicht essen durfte, was sich in meinem Kopf dann mit Verboten verknüpft hatte und ich einfach heimlich gegessen habe.

Die Kontrolle habe ich komplett verloren, als ich in meine erste eigene Wohnung gezogen bin und mich niemand kontrolliert hat und mein Essverhalten maßlos wurde.

Auslöser dafür waren meist Stress, oder wenn ich Kritik bekommen habe, auch wenn diese superkonstruktiv war. Ich habe mich dann auf zu Hause gefreut, denn da wartete dann das Essen.

Julia: Und wie gehst du heute mit solchen Situationen um?

Saskia: Das Wichtigste ist, dass man an den Punkt kommt, an dem man sein Essverhalten reflektiert, was ich in der Therapie gelernt habe.

Ich bin jetzt achtsamer mit mir und meinem Körper und reflektiere viel mehr, was ein großer Faktor für mich war. Außerdem habe ich das Krafttraining für mich entdeckt, dort kann ich mich nach der Arbeit abreagieren und es ist ein toller Ausgleich.

Anstatt nach einem „blöden“ Tag zu Hause zu sitzen und alles mit Essen zu kompensieren, gehe ich zum Sport.

Emotionales Essen ist eine häufige Ursache für Übergewicht

Julia: Sehr schön, wie du das beschreibst.

Und hast du Ängste, dass du wieder in alte Muster zurückfällst?

Saskia: Ja, ich habe ab und zu immer noch das Gefühl, dass mich negative Ereignisse in alte Muster zurückfallen lassen können.

In meinem letzten Urlaub habe ich weder auf meine Kalorien noch auf meine Ernährung geachtet und festgestellt, dass ich in alte Muster zurückfallen könnte. Das hat mir schon Angst gemacht, aber zu Hause regulierte sich alles wieder.

Wichtig ist, dass man sich vor Augen hält, dass es immer mal Tage geben wird, an denen man nicht auf seine Ernährung achtet, aber das ist völlig in Ordnung.

Ich habe mir schon bewiesen, dass ich abnehmen kann, und ich weiß, ich kann das auch wieder schaffen.

Julia: Das ist so schön, dass du das sagst, weil es ist nicht alles schwarz-weiß.

Man hat es selbst in der Hand und man selbst ist der Schöpfer seines Lebens.

Hattest du früher einen Glaubenssatz, der dich davon abgehalten hat, etwas zu verändern?

Saskia: Definitiv ja.

Ich hatte sehr lange den Gedanken: Ich kann nicht normalgewichtig sein, oder es ist mir nicht bestimmt, schlank zu sein.

Ich habe nicht daran geglaubt, dass ich so viel abnehmen kann und jemals schlank sein werde.

Ich glaubte immer „die Übergewichtige“ zu bleiben

Julia: Und das war wahrscheinlich auch der Grund, warum du nicht angefangen hast, weil du immer in dem Glauben warst, du schaffst das nicht.

Deswegen finde ich es großartig, dass du deinen Weg mit anderen teilst und zeigst, dass man es schaffen kann, wenn man daran glaubt.

Keiner ist dazu verdammt übergewichtig zu sein.

Fällt dir deine Veränderung heute noch schwer und wie lange hat die Umstellung am Anfang gedauert?

Saskia: Mittlerweile ist es zu meinem Alltag geworden.

Für mich waren die ersten 4 bis 5 Wochen Kalorienzählen und Abwiegen auch anstrengend und stressig, aber es wird zu Gewohnheit und ich habe es in meinen Alltag integriert und mich dementsprechend strukturiert.

Das ist nicht immer einfach, aber ich fühle mich einfach besser.

Julia: Wenn du jemanden eine Empfehlung aussprechen müsstest, würdest du sagen, die „Strapazen“ haben sich gelohnt?

Saskia: Ja! Ich würde es jederzeit genauso wieder tun.

Auch wenn es zwischendurch immer mal schwierig war, bin ich jeden Tag dankbar, dass ich dieses Gewicht nicht mehr mit mir rumtragen muss und dass ich meinen Alltag „normal“ gestalten kann.

Die ganzen „Strapazen“ würde ich sofort noch mal in Kauf nehmen.

Julia: Superschön, wie du das beschrieben hast.
Fühlst du dich in deinem Körper jetzt auch wohler?

Saskia: Ja, aber es hat sehr lange gedauert, bis ich das realisieren konnte.

Wenn ich vor meinem Spiegel stand, dachte ich oft: Bin ich das? In meinen Gedanken war ich noch in meinem dicken Körper gefangen.

Das hat sich nach und nach angepasst.

Julia: Und du hast durch Kalorienzählen abgenommen?

Saskia: Genau.

Die Abnahme funktioniert nur durch ein Kaloriendefizit und für mich war der Vorteil, dass ich auf nichts verzichten musste.

Dadurch habe ich wieder gelernt, was eine „normale“ Portionsgröße ist, wie viel ich essen kann, um abzunehmen oder mein Gewicht zu halten. Ich hatte einfach eine Kontrolle.

Essen war bei mir lange mit Kontrollverlust verbunden und durch das Kalorienzählen hatte ich eine Struktur und eine Übersicht in meiner App.

Julia: Super.

Es ist wichtig, dass man es sich selbst so einfach wie möglich macht.

Jeder sollte den Weg wählen, der für einen selbst am besten ist. Es gibt nicht den einen richtigen Weg, der für alle gilt.

Das ist etwas, was ich in meinen Coachings auch immer wieder vermittle. Den einen setzt Kalorienzählen unter Druck, dem anderen gibt es die Freiheit, auf nichts verzichten zu müssen und eine Struktur, an der man sich festhalten kann.

Das hängt zum einen damit zusammen, welche Erfahrungen man gemacht hat und zum anderen, aus welchen Beweggründen man isst.

Deswegen sage ich immer, dass man sich nicht verurteilen soll, wenn eine Methode nicht funktioniert, sondern einfach weiter nach der richtigen Methode für sich forschen sollte.

Ist es immer noch so, dass dir das Kalorienzählen Halt und Struktur gibt?

Saskia: Ja, vor allen Dingen in den Momenten, in denen man Angst hat, dass man in alte Muster verfällt.

Das Kalorienzählen und Planen meiner Mahlzeiten gibt mir dann eine gewisse Sicherheit. Mittlerweile bin ich an dem Punkt, an dem ich mich hin und wieder auch auf meine Intuition verlassen kann.

Für mich ist es wichtig, wieder ein Gefühl für mein Essen zu erlangen und irgendwann ohne App weiterzumachen.

Julia: Ich finde es auch wichtig, dass man eine Sicherheit für sich selbst hat.

Das Vertrauen in sich selbst kommt mit der Zeit.

Kalorienzählen hat mir geholfen das Übergewicht zu besiegen

Saskia: Ich habe viele Nachrichten von Menschen bekommen, die der Meinung waren, dass man mit Kalorienzählen und der Eingabe in die App ein zwanghaftes Verhalten entwickelt und in eine andere Essstörung rutscht.

Ich persönlich sehe das nicht so, denn wenn mir diese Methode Sicherheit und Vertrauen gibt, dann ist das super und nicht nachteilig. Lieber trage ich mein Essen jeden Tag in eine App ein und habe Sicherheit.

Julia: Das ist schön, dass du das noch mal sagst und durch die Erfahrungen mit meinen Klienten kann ich das auch bestätigen.

Viele können das auch nicht verstehen, weil es beim Thema Essen nur „ganz oder gar nicht“ gibt.

Wenn wir uns Einkaufslisten oder To-do-Listen schreiben, ist das nicht zwanghaft, sondern wie du sagst, etwas, das dir Halt gibt.

Du hast gesagt, dass es für dich eine Lebensumstellung war. Hast du noch weitere Beispiele, was es in deinem Leben verändert hat?

Saskia: Einfach alles!

Mein Leben hat sich um 360 Grad gedreht.

Ich fahre jetzt mit dem Fahrrad zur Arbeit, was ich mir vorher nie hätte vorstellen können, ich bin einfach viel aktiver in meinem Alltag. In der Öffentlichkeit einfach etwas zu essen, ohne dass man komisch angeschaut wird.

Ich habe durch meine Abnahme einfach so viel Lebensqualität erhalten.

Julia: Sehr schön.

Hast du noch drei Tipps, die du meinen Lesern mit auf den Weg geben kannst?

Saskia besten Tipps gegen Übergewicht

  1. Einen Weg finden, der für einen selbst funktioniert, der zu einem passt und den man in seinen Alltag gut integrieren kann.
  2. Guten Freunden davon erzählen, dadurch ist der Ansporn nochmals größer.
  3. Und an dich glauben, dass du es schaffen kannst.

Interviews mit Saskia findet ihr auch auf meinen Podcast:

Den Podcast findet ihr auch auf allen Podcast Apps

Wenn du spürst, dass du in diesem Prozess Unterstützung benötigst, melde dich gerne jederzeit bei mir.

Wer ich bin?

Ich bin Julia Heilpraktikerin für Psychotherapie, Life Coach, Buchautorin, Podcasterin und professionelle Sportlerin.

Ich habe mich mit meinem Unternehmen Shinecoaching auf Gewichtsprobleme spezialisiert.

Unter dem Namen Lifestyle Schlank biete ich ein 10-wöchiges Online-Programm an, in dem ich dich in 10 Schritten ohne Sport und ohne Diät und dafür mit viel Selbstliebe auf deinem Weg zum Wunschgewicht ganz nah begleite.

Anstelle von Sport und Ernährungstipps setze ich jedoch an der Ursache des Übergewichts an und suche die Lösung dort, wo auch das Problem entstanden ist – im Kopf.

Das Gewichtsziel wird nicht künstlich durch einen straffen Diätplan erreicht, sondern durch inneres authentisches Gesundwerden.

Das Programm nutzt die Macht der Psychologie, um neue Gewohnheiten zu entwickeln, alte Überzeugungen abzulegen und dir zu einem natürlichen schlanken Lifestyle zu verhelfen.

Du erfährst die psychologischen Hintergründe, warum Diäten nicht funktionieren, was es mit emotionalem Essen auf sich hat und vor allem wie es dauerhaft aufgelöst werden kann.

Hier kannst du dich gerne näher über das Programm und den nächsten Start informieren.

Bei Fragen kannst du mich gerne jederzeit kontaktieren.

It’s your time to shine

Deine Julia

Bekannt aus

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