(Ess-) Sucht – verstehen, erkennen, heilen

In diesem Artikel möchte ich über ein wichtiges Thema sprechen, das oft mit dem Thema Alkohol und Drogen, jedoch weniger mit dem Essen in Verbindung gebracht wird – dabei spielt das Thema beim Essen genauso eine große Rolle: Die Sucht.
In diesem Artikel erfährst du, was Sucht bedeutet, welche Stadien sie durchläuft, welche Familienverhältnisse die Entstehung einer Sucht begünstigen und welche Schritte essentiell für die Heilung sind.

Sucht kommt von suchen!

Aber was suchen wir eigentlich?

Per Definition wird zur Sucht ein Handeln, das sich im Laufe der Zeit als geeignet erwiesen hat, einen inneren Zustand des Unglücklichseins, der Spannung, der Schmerzen und der Unruhe oder der qualvollen Leere verändern zu können (Schiffer).

Wir suchen in der Sucht also eine Möglichkeit, uns besser zu fühlen.

Wir suchen uns eine Substanz oder ein Verhalten, das uns in einen Rausch versetzt und für einen Moment künstliches Glück erzeugt.

Ab wann spricht man von Sucht?

Alle Substanzen oder Verhaltensweisen haben eine normale, gesellschaftlich akzeptierte Funktion: Nahrung soll nähren; Glücksspiel dient dem Spaß und der Aufregung; Medikamente sollen helfen, Schmerzen zu lindern oder Krankheiten zu überwinden. Jeder, der diese Substanzen oder Verhaltensweisen auf diese Weise verwendet, gilt als gesund und “normal”.

Bei einer Sucht lässt der Süchtige jedoch von der gesellschaftlich akzeptierten Funktion ab und stellt eine pathologische oder anormale Beziehung zur Substanz oder dem Verhalten her.

Craig Nakken definiert Sucht als „Pathologische Liebes- und Vertrauensbeziehung“ zu einer Substanz oder einem Verhalten.

Es bedeutet also, dass der Süchtige eine emotionale Beziehung zu einer Substanz oder Verhaltensweise aufbaut und sich dadurch erhofft, erfüllt zu werden.

Ein gesunder Mensch befriedigt seine emotionalen und intimen Bedürfnisse durch eine ausgewogene Kombination aus intimen Verbindungen mit anderen Menschen, sich selbst, der Gemeinschaft und einer Höheren Macht, wie auch immer diese heißen mag.

Wenn es einem Süchtigen nicht gut geht, wendet er sich an seine Sucht, um Linderung zu erleben. So wie sich jemand anders an seinen Ehepartner, besten Freund oder eine spirituelle Überzeugung wenden würde.

Menschen erfüllen sich selbst, indem sie auf andere zugehen und dann nach innen zu sich selbst gehen.

Die Sucht bewirkt das Gegenteil. Sie zwingt Menschen, sich zurückzuziehen und zu isolieren.

Selbstreflektion

Hier darfst du dich auch gerne mal selbst reflektieren, wie das bei dir und dem Essen ist.

  • Wenn etwas problematisch ist/wird, denkst du als Erstes an Essen?
  • Wenn du dich gestresst, überfordert, traurig oder einsam fühlst, isst du dann? Oder wendest du dich an andere Menschen und bittest um Trost oder Hilfe?
  • Wenn du zum Essen greifst, möchtest du das dann lieber allein tun und ziehst dich von deinem Umfeld zurück?

Gemeinsamkeiten von Süchten

Es gibt viele Formen der Sucht und obwohl sie unterschiedlich sind, haben sie 7 grundlegende Gemeinsamkeiten.

Gemeinsamkeit #1: Emotionsventil

Durch das Suchtverhalten lernen Süchtige, Gefühle der Entspannung, Erregung oder Kontrolle zu erzeugen.

Sucht wird zu einem Versuch, dem Leben einen emotionalen Sinn zu geben.

Gemeinsamkeit #2: Emotionsvermeidung

Süchtige vermeiden durch ihr Suchtverhalten ihren Schmerz und ihre Probleme, schieben diese so immer wieder hinaus.

Natürlich kann durch das Verhalten kurzfristig eine Erleichterung empfunden werden, aber es löst kein einziges Problem.

Gemeinsamkeit #3: Emotionale Logik

Sucht beginnt immer als emotionale Illusion, ein Glaubenssystem, das besagt, wenn du X tust, wirst du dich besser fühlen.

“Wenn ich Schokolade esse, geht es mir besser.”

“Ich brauche Schokolade, um meinen Stress abzubauen.”

“Ich brauche ein Glas Wein, um nach der Arbeit runterzukommen.“

Die emotionale Logik hilft und legitimiert das Ausführen des Suchtverhaltens.

Gemeinsamkeit #4: Umgang mit anderen Menschen

Achtung Ego-Trigger:

Es kann sehr gut sein, dass das was ich hier sage, deinem Ego gar nicht gefallen wird. Trotzdem muss ich es aussprechen, denn das Erkennen der eigenen Verhaltensweisen ist der wichtigste Schritt auf der Reise zur Genesung.

Wie erwähnt, besteht die primäre Beziehung eines Süchtigen zu einer Substanz oder einer Verhaltensweise und nicht zu anderen Menschen.

Dadurch verändern sich natürlich auch die Beziehungen zu anderen Menschen.

Süchtige manipulieren ihre Mitmenschen oft zu Gunsten ihrer Sucht. Sie behandeln andere Menschen als Objekte, die ihnen entweder nützlich sein können, um das Suchtverhalten auszuleben oder ihnen dabei im Weg stehen.

Dementsprechend werden diese Menschen dann auch behandelt.

Gemeinsamkeit #5: Die Illusion der Kontrolle

Jede Sucht dient der Veränderung der eigenen Stimmung.

Diese Veränderung der eigenen Stimmung ist verlässlich. Denn es ist absolut vorhersehbar, dass sie mit der Einnahme der Substanz oder dem Ausführen des Verhaltens eintreten wird.

Wir wissen, wenn wir Alkohol trinken, werden wir betrunken, wenn wir Essen, werden wir ruhig, wenn wir Speed nehmen, werden wir wach usw…

Die Sucht vermittelt also ein Gefühl der Kontrolle.

Dies hilft, dem Gefühl der Machtlosigkeit und Unkontrollierbarkeit, das der Süchtige auf einer tieferen, persönlicheren Ebene empfindet, entgegenzuwirken.

Im Gegensatz dazu, ist z.B. das Verhalten von anderen Menschen überhaupt nicht vorhersehbar und wird aus diesem Grund auch immer mehr gemieden.

Gemeinsamkeit #6: Intensität wird mit Intimität verwechselt

Das Suchtverhalten ist für jeden Süchtigen eine sehr intensive Erfahrung, weil es bedeutet, gegen sich selbst zu kämpfen.
Für einen Spielsüchtigen ist es eine sehr intensive Erfahrung, beim Roulett auf das Ergebnis zu warten, während er weiß, dass er gerade dabei ist sein Haus zu verlieren.

Süchtige fühlen sich aufgrund der Intensität sehr mit dem Moment verbunden.

Intensität ist jedoch nicht Intimität. Intimität ist ein Zustand tiefster Vertrautheit und braucht Zeit, um aufgebaut zu werden.

Gemeinsamkeit #7: Prioritäten eines Suchtkranken

Suchtkranke Menschen haben gar keine andere Wahl, als sich selbst bzw. ihren süchtigen Anteil an erste Stelle zu stellen.
Ihre Bedürfnisse werden zu obersten Priorität.

Substanzen haben keine Wünsche oder Bedürfnisse; daher kann der Süchtige in einer Beziehung mit einer Substanz sich immer an erste Stelle setzen.

Für den praktizierenden Süchtigen steht die Substanz an erster (Stelle), die Menschen an zweiter Stelle.

Selbstreflektion

Vielleicht magst du auch hier mal reflektieren, wie das bei dir selbst ist? Steht deine Beziehung zum Essen über allen anderen Beziehungen? Vertraust du Essen mehr dich zu trösten, als einer guten Freundin?

Würdest du eine Verabredung mit einer guten Freundin absagen, wenn es dir schlecht geht, um in Ruhe einem Essanfall nachzugehen?

Welcher Gedanke verschafft dir mehr Erleichterung?

Stell dir vor, du bist wahnsinnig traurig, weil du bei der Arbeit gekränkt worden bist.

Welche Aussicht muntert dich eher auf? Dich nach der Arbeit mit einer Freundin zu treffen und darüber sprechen zu können, oder allein nach Hause zu gehen, um dich mit Schokolade, Chips, Pizza, Eis und anderem zu betäuben?

Sei hier ganz ehrlich zu dir selbst…

Die 3 Phasen der Sucht:

Eine Sucht entsteht natürlich nicht über Nacht, sondern entwickelt sich mit der Zeit. Dabei durchläuft sie 3 Phasen.

Phase 1

Lange bevor irgendjemand ein Problem vermutet oder erkennt, finden viele Veränderungen tief im Inneren des Süchtigen statt.
In Phase 1 beginnen Süchtige, ihre natürlichen Beziehungen durch die Suchtbeziehung zu ersetzen.

Sucht ist so mächtig, dass sie die Persönlichkeit eines Menschen verändert. So entsteht mit der Zeit eine neue Persönlichkeit, die ich die Suchtpersönlichkeit nennen möchte.

Die Suchtpersönlichkeit ist in zwei Anteile aufgeteilt: Das Selbst und der Süchtige.

Das Selbst repräsentiert die „normale“, menschliche Seite der süchtigen Person, während der Süchtige die Seite darstellt, die von der Sucht verzehrt und transformiert wird.

Der Süchtige ist sehr manipulativ, lügt und betrügt, nicht nur andere Menschen, sondern auch das Selbst.

Und so passiert es, dass das Selbst sich immer mehr verliert und immer abhängiger von dem Süchtigen wird.

In Phase 1 stehen die angenehmen Aspekte der Sucht für den Süchtigen jedoch noch im Fokus und überwiegen den Schmerz, den die Sucht verursacht.

Das Nachgehen der Sucht und Erleben des Rauschzustandes wird mit Spaß, Spannung und neuen Ideen interpretiert.

Phase 2

Erst in Phase 2 verliert das Suchtverhalten etwas von seiner Verführung.
Die Substanz oder das Verhalten behält immer seine Fähigkeit, die Stimmung zu verändern, aber mit der Zeit beginnt der Spaß zu schwinden, und das Ausführen der Sucht nimmt eine Aufrechterhaltungsqualität an – das bedeutet, die Person muss immer Aufwand betreiben, um dem Schmerz, der zusätzlich durch die Sucht selbst entsteht, zu entkommen.

In diesem Stadium beginnen dann auch andere Menschen zu bemerken, dass etwas nicht stimmt. Der Verrat an sich selbst und anderen wird zur Regelmäßigkeit.

Dies resultiert in einer Einsamkeit, doch dieses Gefühl der Einsamkeit wird dann gleichzeitig wiederum zu einem Signal, dem Suchtverhalten erneut nachzugehen.

Man muss verstehen, dass die Sucht selbst die Kraft und die Fähigkeit hat, ein Bedürfnis nach sich selbst zu erschaffen.

Du isst Schokolade, weil du traurig bist, weil du Schokolade isst, bist du traurig, weil du traurig bist, isst du Schokolade, weil du Schokolade isst, bist du traurig.

In Phase 2 glaubt der Süchtige noch, dass er in der Lage sein sollte, seine Sucht zu kontrollieren, schafft es aber immer seltener. Dies führt zu Scham gegenüber sich selbst und anderen, was wiederum einen Grund ergibt, der Sucht nachzugehen.

In Phase 2 entwickelt sich außerdem eine Suchttoleranz. Das bedeutet, dass der Süchtige immer mehr von der Substanz oder dem Verhalten benötigt, um die gleiche Stimmungsveränderung zu erreichen.

Phase 3

In dieser Phase hat der süchtige Anteil der Persönlichkeit komplett das Kommando übernommen.

Der Süchtige interessiert sich nicht mehr dafür, was mit anderen passiert, schon gar nicht mehr dafür, was mit ihm selbst passiert.

Phase 3 wird auch als die Stufe bezeichnet, in der das Leben der Person auseinanderbricht.

In dieser Phase verliert das Suchtverhalten auch seine Magie.

Natürlich verändert das Suchtverhalten noch die Stimmung, aber der Schmerz, der dahinter steht, ist mittlerweile so stark, dass es selbst im Rauschzustand kein Entkommen mehr gibt.

Es kommt zu sozialen, gesundheitlichen und finanziellen Zusammenbrüchen und oft auch zu Selbstmordgedanken.

Faktoren, die die Entstehung einer Sucht begünstigen:

Vielleicht hast du dich auch schon einmal gefragt, warum manche Menschen zur Sucht neigen und andere nicht.

Wie die meisten unserer Probleme im Hier und Jetzt, hat auch die Sucht ihren Ursprung meist schon in der Kindheit.

Es gibt bestimmte Familienverhältnisse, die bei einem Menschen die Entstehung einer Sucht begünstigen, und auf diese möchte ich gerne etwas näher eingehen.

#1 Suchtkranke Eltern

In einer Familie aufzuwachsen, in der ein oder beide Elternteile an Sucht erkrankt sind, erhöht das Risiko, selbst süchtig zu werden.

Dabei handelt es sich nicht unbedingt um eine genetische Komponente (dies ist noch nicht ausreichend erforscht), sondern eher um ein erlerntes Verhalten.

In einer suchtkranken Familie wurden dem Kind die Suchtlogik, die dazugehörigen Denkweisen, Glaubenssysteme und Werte sozusagen in die Wiege gelegt.

Bei suchtkranken Eltern erhöht sich nicht nur das Risiko, dass das Kind selbst suchtkrank wird, sondern auch das Risiko, dass das Kind eine Beziehung zu einem suchtkranken Partner eingeht.

Bei beiden Bewältigungsstrategien machen sich die Betroffenen abhängig von einer Illusion.

Der Süchtige ist abhängig von der Illusion, dass er durch das Suchtverhalten vor seinem Schmerz fliehen kann.

Der Co-Abhängige hingegen ist abhängig von der Illusion, dass der Schmerz aufhört, wenn er es schafft, den Süchtigen von seinem Suchtverhalten abzubringen.

#2 Mißbrauch in der Familie

Es gibt zwei Kategorien von Missbrauch:

1. Vorsätzlicher Mißbrauch

Das bedeutet, eine Person verletzt eine andere Person vorsätzlich und vorsätzlich ist es auch dann, wenn es der Person danach leid tut. Dieser Missbrauch kann auf körperlicher, verbaler, emotionaler oder sexueller Ebene stattfinden.

2. Unbewusster Missbrauch

Damit ist z.B. gemeint, wenn man in einer Familie mit Suchterkrankungen, psychischen Störungen wie Depression, Schizophrenie, Bipolare Störung oder starken Persönlichkeitsstörungen wie Borderline oder Narzissmus aufwächst. Auch der dramatische Verlust eines Elternteils oder Armut können dazu zählen.

In einer Familie, in der Missbrauch stattfindet, wird dem Kind beigebracht, dass seine Bedürfnisse und Gefühle nicht zählen. Das wiederum schlägt sich in einem geringen Selbstvertrauen nieder.

Unser Vertrauen lernen wir zunächst in unserer Familie. Wenn wir jedoch in einer Familie aufwachsen, in der die größte Gefahr innerhalb eben dieser Familie besteht, wie können wir dann Vertrauen aufbauen?

#3 Von den Eltern vernachlässigt

Ein weiterer Faktor, der die Entstehung von Süchten begünstigt, ist die Vernachlässigung von Kindern.

Vernachlässigung ist eine subtilere Form von Mißbrauch. Die meisten von ihren Eltern vernachlässigten Menschen sehen sich selbst nicht als mißbraucht an.

Um sich zu entwickeln, braucht jedes Kind Interaktion, Pflege, Aufmerksamkeit und Liebe.

Vernachlässigung führt dazu, dass die betroffenen Kinder emotional unterentwickelt bleiben.

Viele Menschen, die als Kind vernachlässigt wurden, lernen, sich passiv zu verhalten. Sie fühlen sich innerlich leer und suchen oft Dinge im Außen, durch die sie sich spüren können.

#4 Unbeständige Familienverhältnisse

Ein weiter Faktor, der das Entstehen einer Sucht begünstigt, sind unbeständige Familienverhältnisse. Kinder brauchen Beständigkeit.

In einer emotional unbeständigen Familie, das heißt z.B. ständige Veränderung der Wohnsituation, wechselnde Partner der Eltern, Schulwechsel usw. werden dem sich entwickelnden Kind beständige Beziehungen vorenthalten.

Süchte geben diesen Kindern später die Beständigkeit, die sie als Kind vermisst haben.

Heilung – Wie kann ich lernen, ohne meine Sucht zu leben?

Heilung fängt immer damit an, dass Süchtige ehrlich zu sich selbst sind.

Wenn ein Mensch anfängt, sich von seiner Sucht zu befreien, ist das ein wahnsinnig schwieriger Schritt, denn jahrelang hat das Leiden des Süchtigen seine Sucht getriggert.

Jetzt, wo der Süchtige seiner Sucht nicht mehr nachgehen kann, ist das Leiden alles was übrig bleibt.

Du isst Schokolade, weil du traurig bist, weil du Schokolade ist bist du noch trauriger, weil du noch trauriger bist ist du noch mehr Schokolade…

Wenn du jetzt nicht mehr essen kannst, ist alles was bleibt die Trauer.

Es ist aber auch wichtig zu verstehen, dass Schmerz das Rohmaterial für Veränderung und Heilung ist. Schmerz ist der größte Antreiber für Veränderung.

Folgende 8 Punkte sind sehr wichtig auf dem Weg der Genesung:

Selbstkontrolle, Achtsamkeit und Wachsamkeit

Es ist wichtig von vornherein zu wissen, dass es Zeiten geben wird, in denen die Stimme des Süchtigen wieder sehr laut wird sich sehr laut zurückmeldet.

Der Süchtige gibt nicht einfach auf, er will gehört werden. Und seine Argumente sind clever und verführerisch.

Ehrlichkeit

Die Heilung gelingt am besten, wenn der Mensch sich Ehrlichkeit zur Lebensaufgabe macht.

Dabei ist es wichtig, dass die Ehrlichkeit immer in Verbindung mit Mitgefühl stehen sollte. Ehrlichkeit hat nichts mit Schuldzuweisungen oder Rache zu tun.

Ehrlichkeit in Verbindung mit Mitgefühl dient dazu, sich selbst zu beobachten und sich anderen mitzuteilen.

Während der Heilung verstehen die Betroffenen nämlich immer mehr, dass sie das Opfer ihrer eigenen Lügen waren.

Beziehungen

Süchtige sind nicht gewöhnt daran, gesunde Beziehungen zu führen. Sie sind es gewohnt, Menschen zu ge- und missbrauchen.

Durch gesunde Beziehungen entwickeln Süchtige die Fähigkeit, sich wohl in ihrem Leben zu fühlen und vielleicht zum ersten Mal wahre Freude zu empfinden.

Die Definition von Abstinenz während der Heilung

Die Heilung verlangt die absolute Abstinenz von der süchtig machenden Substanz oder dem süchtig machenden Ereignis.

Bei Süchten wie Spielsucht, Alkohol oder Drogen ist das einfach. Bei Essen, Sex oder Arbeit wird es schon schwieriger, klare Abstinez zu definieren.

Um Abstinenz zu definieren ist es zunächst wichtig, die Sucht-Verhaltensweisen zu definieren. Dazu müssen die Betroffenen 100% ehrlich zu sich selbst sein.

Sie müssen sich der Abstinenz verpflichten und sich von diesen spezifischen Gewohnheiten und Ritualen verabschieden.

Oft haben Süchtige Rückfälle, weil sie die Abstinenz nicht klar genug definiert haben.

Schuld und Scham

Für die Heilung ist es wichtig zwischen Schuld und Scham zu unterscheiden.

Schuld bedeutet, dass Süchtige etwas getan haben, das nicht richtig war. Sie können darüber nachdenken und es in Zukunft besser machen.

Obwohl sie schuldig sind, können sie den Fehler beheben und es kann ihnen verziehen werden.

Bei Scham andererseits wird niemals etwas vergessen oder vergeben.

Verantwortung und Wiedergutmachung während der Genesung

Während der Heilung lernen die Betroffenen ihr Verhalten zu beobachten und wenn sie sich bei negativen Verhaltensweisen erwischen, sich nicht dafür zu schämen oder in die Defensive zu gehen, sondern ihre Fehler zuzugeben und Verantwortung dafür zu übernehmen und sich beim Gegenüber dafür zu entschuldigen.

Rituale

Rituale sind ein großer Teil der Sucht und sollten deshalb auch ein großer Teil der Heilung sein.

Während die Sucht Entscheidungen limitiert, ist die Heilung voller neuen Möglichkeiten. Das kann natürlich auch überfordern.

Da hilft es, sich neue Rituale zu schaffen, die einen nicht jeden Tag mit Tausenden Möglichkeiten und Tausenden zu treffenden Entscheidungen überfordern.

Neue gesunde Rituale können helfen, regelmäßige gesunde Entscheidungen zu treffen.

Professionelle Hilfe

Aus eigener Kraft aus einer Sucht auszusteigen, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Es gibt jede Menge Anlaufstellen und Selbsthilfegruppen, je nachdem von welcher Substanz oder Verhaltensweise du abhängig bist.

Zusätzlich ist es immer wichtig, sich therapeutisch begleiten zu lassen.

Fazit

Ich hoffe sehr, dass ich dir durch diesen Artikel ein besseres Verständnis über die Krankheit ‚Sucht‘ vermitteln konnte.

Sucht ist eine ernsthafte Erkrankung, die wir nicht schönreden sollten. Gleichzeitig sollten wir Betroffene oder uns selbst auch nicht als schlechte Menschen stigmatisieren.

Wie wir gelernt haben, hat alles seinen Ursprung. Mit dem Bewusstsein dafür können wir jedoch lernen, uns Hilfe zu suchen und die Verantwortung für unser Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.

It’s your time to shine!

Deine Julia 💕

Wenn du spürst, dass du in diesem Prozess Unterstützung benötigst, melde dich gerne jederzeit bei mir.

Wer ich bin?

Ich bin Julia Heilpraktikerin für Psychotherapie, Life Coach, Buchautorin, Podcasterin und professionelle Sportlerin.

Ich habe mich mit meinem Unternehmen Shinecoaching auf Gewichtsprobleme spezialisiert.

Unter dem Namen Lifestyle Schlank biete ich ein 10-wöchiges Online-Programm an, in dem ich dich in 10 Schritten ohne Sport und ohne Diät und dafür mit viel Selbstliebe auf deinem Weg zum Wunschgewicht ganz nah begleite.

Anstelle von Sport und Ernährungstipps setze ich jedoch an der Ursache des Übergewichts an und suche die Lösung dort, wo auch das Problem entstanden ist – im Kopf.

Das Gewichtsziel wird nicht künstlich durch einen straffen Diätplan erreicht, sondern durch inneres authentisches Gesundwerden.

Das Programm nutzt die Macht der Psychologie, um neue Gewohnheiten zu entwickeln, alte Überzeugungen abzulegen und dir zu einem natürlichen schlanken Lifestyle zu verhelfen.

Du erfährst die psychologischen Hintergründe, warum Diäten nicht funktionieren, was es mit emotionalem Essen auf sich hat und vor allem wie es dauerhaft aufgelöst werden kann.

Hier kannst du dich gerne näher über das Programm und den nächsten Start informieren.

Bei Fragen kannst du mich gerne jederzeit kontaktieren.

It’s your time to shine

Deine Julia

Was war das LIFESTYLE SCHLANK Online Programm für eine Erfahrung für dich? Was hast du gelernt?

Ich habe bereits Therapien und natürlich diverse Diäten gemacht, habe aber meine Essstörung (so muss man es wohl bezeichnen) nie in den Griff bekommen. Dieses Programm hat es geschafft und ich bin super dankbar dafür. Ich habe gelernt, mit meinen Emotionen anders umzugehen und meinen Körper nicht mehr zu bestrafen. Weniger Essen und mehr Aktivität sind jetzt nicht mehr Mittel zum Zweck, sondern eine reine Freude.
Britta
-32 kg

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