Übermäßiges Essen stoppen: 6 Formen von destruktivem Essverhalten

So stoppst du übermäßiges Essen: Destruktives Verhalten erkennen und auflösen.

Wenn du ein natürliches Essverhalten erlernen möchtest, kann es dir helfen, zunächst einmal zu verstehen, unter welcher Form von destruktiven Essverhalten du leidest.

In diesem Blogartikel gehe ich auf die 6 häufigsten Formen ein.

Vielleicht erkennst du dich in einer Form besonders wieder.

Am Ende gehe ich natürlich auch darauf ein, was du im jeweiligen Fall tun kannst, um ein natürliches Essverhalten zu erlernen und übermäßiges Essen loszulassen.

Süchtige Esser

Ein süchtiges Essverhalten zeigt sich dadurch, dass Betroffene den ganzen Tag ans Essen denken und wenn sie essen, stopfen sie das Essen ohne zu probieren in den Mund, um im gleichen Moment noch mehr davon zu wollen.

Dieses Muster wiederholt sich immer und immer wieder.

Das süchtige Essverhalten ist außerdem durch ein sehr starkes Bedürfnis nach zuckerhaltigen Lebensmitteln gekennzeichnet.

Sobald zuckerhaltige Lebensmittel im Haus sind, werden diese gegessen, bis nichts mehr übrig ist.

Betroffene können keine angebrochenen Packungen zurücklassen.

Viele Betroffenen essen den ganzen Tag vernünftig und abends folgen dann unkontrollierte Essanfälle. So entsteht übermäßiges Essen.

Emotionale Esser

Emotionale Esser nutzen das Essen, um ihre Gefühle zu kompensieren. Sie essen, wenn sie einsam, unglücklich, gestresst, traurig, frustriert oder gelangweilt sind.

Emotionale Esser machen die Erfahrung, dass Einsamkeit, Langeweile und Traurigkeit vorübergehend gemildert werden, wenn sie ihren Magen mit raffinierten Kohlenhydraten füllen.

Für einen kurzen Augenblick wird der unangenehme Gefühlszustand unterbrochen und die Betroffenen fühlen sich sediert und sogar beruhigt.

Emotionale Esser greifen besonders gern zu Lebensmitteln wie Kuchen, Eis oder Pommes, die sie an ihre Kindheit erinnern.

Gewohnheits-Esser

Gewohnheits-Esser wurden als Kind meist dazu gebracht, alles auf ihrem Teller zu essen.

Sie wurden darauf konditioniert, niemals Essen übrig zu lassen und führen dieses Muster als Erwachsene fort, übermäßiges Essen ist die Folge.

Es fällt ihnen unglaublich schwer, Essen übrig zu lassen oder es gar weg zu schmeißen.

Sie haben kein Gefühl für Hunger oder Sättigung, sondern essen einfach immer, wenn sich die Gelegenheit bietet.

Unternehmungen wie Kino, Fernsehen, Autofahrten, Ausflüge etc. werden um das Essen herum geplant.

Gewohnheits-Esser haben meist auch übergewichtige Kinder und Partner, weil das Essverhalten auf das Umfeld übertragen wird. Übermäßiges Essen ist also auch im Umfeld gegeben.

Unwissende Esser

Unwissende Esser wurden von der Lebensmittel- und Diätindustrie einer Gehirnwäsche unterzogen.

Sie glauben, jeder Salat, egal ob mit fettigem Ceasar-Dressing oder nicht, sei gesund.

Sie glauben, Pizza sei eine ausgewogene Mahlzeit,, weil sie Paprika und Tomaten enthält.

Sie glauben, dass Brot, Kartoffeln, Getreide und Milch gesunde Lebensmittel seien.

Sie glauben, dass alle Lebensmittel, die mit fettarm, zuckerreduziert und Diät gekennzeichnet sind, nicht dick machen.

Sie glauben, dass Obst so gesund sei, dass es kein Zuviel davon gibt. Unwissende Esser sind ein Leben lang auf Diät, ohne dabei jedoch abzunehmen.

Sabotierende Esser

Sabotierende Esser sabotieren ihr Vorhaben abzunehmen jedes Mal, wenn sie ihrem Idealgewicht nahe kommen.

Sie fühlen sich ängstlich und unwohl sobald sie schlanker sind.

Sie kaufen selbst nach der Abnahme noch Kleidung in größeren Größen und schmeißen ihre zu groß gewordenen Kleidungsstücke niemals fort.

Sie nehmen in der Regel jedes Jahr die gleiche Menge an Kilos ab, nur um sie bald darauf wieder zuzunehmen.

Sie fühlen sich unwohl, wenn ihr Körper zur Schau gestellt wird und bevorzugen bedeckende Kleidung.

Sie würden den Winter immer dem Sommer vorziehen, weil sie dann Schichten tragen können.

Sie feiern ihren Erfolg beim Abnehmen, in dem sie wieder die Lebensmittel zu sich nehmen, die sie sich während der Abnahme verboten hatten.

Wütende Esser

Wütende Esser mögen knackiges Essen wie Chips und Äpfel und hartes Essen wie Fleisch und dickes Brot, auf dem sie lange kauen können.

Das Kauen befriedigt sie, wenn sie sich angespannt oder aufgeregt fühlen.

Sie neigen auch eher zu salzhaltigen Gerichten.

Sie fühlen sich nach dem Kauen und Beißen besser und befriedigt.

Wütende Esser greifen nach einem Streit immer zum Essen, um sich runterzubringen.

Trifft eine Form besonders auf dich zu?

Was für ein Esser bist du?

Lasst uns gerne in den Kommentaren darüber austauschen.

Übermäßiges Essen stoppen: So lernst du ein natürliches Essverhalten

Im ersten Schritt ist es wichtig, sich über die eigenen Verhaltensweisen bewusst zu werden.. Im nächsten Schritt ist es jetzt wichtig zu erfahren, was du tun kannst, um dich von diesem Verhalten zu lösen und übermäßiges Essen zu stoppen.

Süchtige Esser

Süchtige Esser sollten zuallererst die Sucht auslösenden Lebensmittel identifizieren.

Sie können ihre Sucht durchbrechen, indem sie bestimmte Lebensmittel durch etwas ähnliches, jedoch gesundes und nicht chemisch süchtig machendes ersetzen.

Anstatt sich für ihr Suchtverhalten zu verurteilen und fertig zu machen, sollten süchtige Esser eher die Vorteile ihrer süchtigen Veranlagung erkennen.

Menschen die anfällig für Süchte sind, können nämlich genauso leicht auch von guten Gewohnheiten abhängig werden.

Sie neigen dazu, alles zu verritualisieren und so kann mit etwas Training schnell eine konstruktive „Sucht“ entstehen.

Ich kenne viele Menschen, die ihr zwanghaftes Essverhalten in Sport/Bewegung, Kreativität oder andere Hobbies verlagert haben.

Natürlich muss auch hier aufgepasst werden, nicht in ein Extrem abzurutschen.

Trotzdem leben die meisten Menschen, die ich kenne, die sich von ihrer Esssucht befreit haben, mit ihren konstruktiven Süchten ein glücklicheres, zufriedeneres und gesünderes Leben als vorher.

Statt ein Leben lang gegen eine Veranlagung anzukämpfen, ist es oft der einfachere und gesündere Weg, seine Veranlagung zu seinen Gunsten zu nutzen.

Emotionale Esser

Können ihre Essverhalten heilen, indem sie einen konstruktiven Umgang mit ihren Gefühlen und Gedanken erlernen.

Sie müssen lernen, die Leere in ihrem Leben mit anderen Dingen, als dem Essen zu füllen.

Das emotionale Essen ist der Kern meiner Arbeit und auf dieses Thema gehe ausführlich in meinem Buch, meinem Podcast und auch auf diesem Blog ein.

Höre dir dazu gerne folgende Podcastfolge 01 „Du bist nicht undiszipliniert“ an,

oder lies den Blogartikel,

oder mache auch gerne den Selbsttest auf meiner Seite.

Gewohnheitsesser

Gewohnheits-Esser sollten sich im ersten Schritt über ihre Gewohnheiten bewusst werden, denn die Haupteigenschaft einer Gewohnheit ist die, das sie automatisiert ablaufen.

Das heißt, über die meisten Verhaltensweisen sind wir uns überhaupt nicht bewusst. Ohne Bewusstsein kann jedoch keine Veränderung stattfinden.

Sobald du deine Gewohnheiten wieder an die Bewusstseinsoberfläche gebracht hast, kannst du anfangen, sie zu verändern.

Gewohnheiten entstehen durch ständige Wiederholungen.

Auflösen können wir sie entweder dadurch, dass wir sie bewusst nicht mehr ausführen oder mit neuen konstruktiven Gewohnheiten ersetzen. Letzteres ist meist der einfache Weg.

Jedes Verhalten kann zu einer Gewohnheit werden, wenn wir es oft genug wiederholen.

Sobald du dein neues Verhalten oft genug wiederholt hast, wird auch dieses Verhalten auf Autopilot ablaufen und dich keine Mühe mehr kosten.

Die Forschung sagt, dass es ca. 3 Wochen dauert, um neue Gewohnheiten zu etablieren.

Unwissender Esser

Unwissende Esser sollten sich zunächst fundiertes Wissen aneignen.

Sie sollten noch einmal von vorne anfangen und alles vergessen, was sie meinen, über Ernährung und Sport zu wissen.

Vielen unwissenden Essern hilft es auch, sich einmal mit dem Thema Kalorien auseinanderzusetzen, denn die Tatsache, dass man nur mit einem Defizit abnimmt ist ein Naturgesetz, dass Glaubenssätze wie „zu viel Obst gibt es nicht“ oder „Salat macht schlank“ automatisch aushebelt.

Sabotierende Esser

Sabotierende Esser fühlen sich ängstlich und unwohl, sobald sie schlanker sind.

Sie können ihr Essverhalten heilen, indem sie ganz gezielt an ihrem Selbstwertgefühl arbeiten.

Menschen mit geringem Selbstwertgefühl werden häufig von Selbstzweifeln geplagt.

Ihre innere Stimme ist wie ein strenger Elternteil, dass das eigene Kind erbarmungslos runter macht für schlechte Leistungen oder vermeintlich schlechtes Aussehen.

Wer ein geringes Selbstwertgefühl hat, hält sich unentwegt die eigenen Schwächen und Fehler vor. Ihnen fällt es schwer, Komplimente anzunehmen und glückliche Momente zu genießen.

Oftmals fühlen sie sich unwohl, dabei im Mittelpunkt zu stehen. Sie erwarten von ihrer Umwelt Ablehnung.

Beispielsweise beziehen sie einen ausbleibenden Rückruf von Freunden und Bekannten auf sich und denken, etwas falsch gemacht zu haben.

Wer ein geringes Selbstwertgefühl hat, der sucht unbewusst nach Beweisen, die das mangelhafte Urteil über die eigene Person stützen.

Für unser Selbstwertgefühl sind wir – wie der Name schon sagt – SELBST verantwortlich.

Schritte für ein besseres Selbstwertgefühl:

Hör auf, dich mit anderen zu vergleichen!

Dazu kannst du dir auch gerne meine Podcastfolge: 58 „Warum wir aufhören sollten uns zu vergleichen“ anhören.

Nichts fördert Selbstzweifel so sehr, wie der ständige Vergleich.

Werde dir über deine Stärken bewusst

Leider leben wir in einer Gesellschaft, die ihren Fokus stark auf die Behebung von Schwächen legt, anstatt Talente zu fördern.

Aus diesem Grund sind wir uns alle meist mehr über unsere Schwächen, als über unsere Stärken bewusst.

Mache es dir zur Aufgabe, deinen Fokus mehr darauf zu richten, was du kannst und was du bereits erreicht hast, anstatt auf das, was du noch nicht kannst oder noch nicht erreicht hast.

Nehme Kritik weniger persönlich

Nichts, was jemand sagt, mag es noch so verletzend sein, hat wirklich etwas mit mir zu tun.

Es gibt diesen schönen Spruch:

„Was Paul über Peter sagt, sagt mehr über Paul als über Peter.“

Seitdem ich das begriffen habe, habe ich mir antrainiert, nichts mehr persönlich zu nehmen.

Und ich sage antrainiert, weil das natürlich nicht von heute auf morgen klappt und weil ich mich trotzdem noch öfters dabei erwische, wieder etwas persönlich zu nehmen.

Aber es wird immer besser und jedes Mal, wenn ich es schaffe, etwas nicht persönlich zu nehmen, erhöht das meine Lebensqualität.

Deshalb trainiere ich mit Leidenschaft und möchte dich heute dazu inspirieren, mit mir gemeinsam zu trainieren!

Podcast-Folge 64, „Wie du mit negativer Kritik umgehen kannst“.

Wütende Esser

Sollten sich erlauben, ihre Wut zuzulassen.

Sowohl bei uns selbst, als auch bei anderen Menschen, erleben wir Wut als etwas Unkontrolliertes, vor dem wir uns fürchten.

Tatsächlich hat die Wut auch gesellschaftlich ein großes Imageproblem. In der katholischen Kirche gilt Wut oder Zorn sogar als Todsünde.

So kommt es, dass wir das Gefühl von Wut von klein auf als negativ bewerten und schwer bemüht sind, jeden Anflug im Keim zu ersticken.

Das wütende Kauen hilft dabei, die Wut zu unterdrücken.

Statt zu verdrängen, sollten wir lernen, unsere Gefühle zu fühlen.

Jedes Gefühl hat eine Botschaft für uns. Solange wir das Gefühl immer wieder verdrängen, können wir die Botschaft nicht verstehen.

Das Gefühl wird jedoch so lange zurückkehren, bis wir die Botschaft verstanden haben!

Höre zu diesem Thema auch gerne meine Podcastfolge: 79 „Was wollen meine Gefühle mir sagen“.

Wenn du spürst, dass du in diesem Prozess Unterstützung benötigst, melde dich gerne jederzeit bei mir.

Wer ich bin?

Ich bin Julia Heilpraktikerin für Psychotherapie, Life Coach, Buchautorin, Podcasterin und professionelle Sportlerin.

Ich habe mich mit meinem Unternehmen Shinecoaching auf Gewichtsprobleme spezialisiert.

Unter dem Namen Lifestyle Schlank biete ich ein 10-wöchiges Online-Programm an, in dem ich dich in 10 Schritten ohne Sport und ohne Diät und dafür mit viel Selbstliebe auf deinem Weg zum Wunschgewicht ganz nah begleite.

Anstelle von Sport und Ernährungstipps setze ich jedoch an der Ursache des Übergewichts an und suche die Lösung dort, wo auch das Problem entstanden ist – im Kopf.

Das Gewichtsziel wird nicht künstlich durch einen straffen Diätplan erreicht, sondern durch inneres authentisches Gesundwerden.

Das Programm nutzt die Macht der Psychologie, um neue Gewohnheiten zu entwickeln, alte Überzeugungen abzulegen und dir zu einem natürlichen schlanken Lifestyle zu verhelfen.

Du erfährst die psychologischen Hintergründe, warum Diäten nicht funktionieren, was es mit emotionalem Essen auf sich hat und vor allem wie es dauerhaft aufgelöst werden kann.

Hier kannst du dich gerne näher über das Programm und den nächsten Start informieren.

Bei Fragen kannst du mich gerne jederzeit kontaktieren.

It’s your time to shine

Deine Julia

Bekannt aus

Abonniere meinen Podcast

Dein Podcast rund um die Themen persönliche Weiterentwicklung, körperliches Wohlbefinden und Selbstliebe.Was wir für eine schlanke Figur tun müssten, wissen wir wahrscheinlich alle, oder?